Endlich kommt der Frühling und die Sonne. Das hat sich heute nicht nur an der Temperatur an sich, dem Sonnenschein und dem strahlend weißen Vogelschwarm gezeigt, der ausdauernd seine Kreise über dem Parkplatz gezogen hat, sondern ganz besonders an dem Gestank des heißen Asphalts der von dem kurzzeitig aufgetretenen dicken und warmen Regen getränkt wurde. Dieser eigentlich gar nicht so angenehme Geruch hat Frühlingsfreude in mir hervorgerufen.
Es passiert ja so viel über Gerüche, da fällt mir doch direkt noch eine nützliche Erfindung ein. Spätestens seit ich das Parfüm gelesen hab, schwirrt mir sowas im Kopf rum: es ist doch bestimmt keine allzuweit entfernte Herausforderung mehr für Chemiker, Düfte zu mixen. Oder muss dafür noch der Zweig der Duftmittelchemie ins Leben gerufen werden? In jedem Fall könnte da etwa für modernes Kino eine geniale weitere Dimension geschaffen werden. Es gibt schon Farbkino, 3d-Kino, Surround Sound, aber das Geruchskino gibt es nicht. Für die Filme bei denen es gewollt ist, dass sich der Zuschauer in die Handlung bzw. in die Darsteller versetzen kann (aristotelische Katharsis und so), da ist es ungemein hilfreich, wenn er die Kirschblüte des im Obstgarten hüpfenden verliebten Päärchens auch riechen kann, oder den Duft eines anderen Menschen, der im Film wiederkehrt, oder eben den Sommer im Asphalt, das Schießpulver und den Schweiß bei Bruce Willis usw. Ich wäre viel mehr drin statt nur dabei.
Dazu verhelfen an der Kinowand und vielleicht auch unter ausgewählten Sitzen im Publikum angebrachte kleine Düsen die zu einem Film passend programmiert werden. Mag sein, dass es Filme gibt, bei denen das olfaktorische Erlebnis nicht erheiternd ist, etwa wenn verwesende Leichen gefunden werden, der Hauptdarsteller im Klärwerk arbeitet…aber dafür kann ja auch ein Warnindex definiert werden, der angibt, auf was man seine Nase einstellen muss.
Ach, vielleicht erfind ich das ja selbst!