Nach dem Dschungelwandern in Borneo bin ich an die gänzlich andere Seite des Landes (nach Kota Bharu) geflogen, allerdings nur, um von dort aus weiter nach Kuala Besut zu fahren, denn von dort wiederum fährt ein Boot auf die angeblich so paradiesischen Inseln Pulau Perhentian. Am Flughafen habe ich Michael aus Irland getroffen, der das gleiche Ziel hatte, und so haben wir uns zusammen auf den Weg gemacht. In Kuala Besut mussten wir eine Nacht verbringen, weil wir das letzte Boot verpasst hatten, aber schon als wir am nächsten Morgen die ersten Wellen mit dem Boot hinter uns gebracht hatten, kam ein gutes Gefühl auf. Wir erreichten die Insel, zusammen mit drei Schweden, die auch noch im Boot waren, und waren vom ersten Moment, vom ersten Anblick an, total begeistert.
Dies hier ist der Strand, an dem wir aus dem Boot ausstiegen und zu unserer Unterkunft liefen. Alle hatten ein nicht zu bändigendes breites Grinsen auf dem Gesicht. Allen war offensichtlich klar: jetzt beginnt die wirklich erholsame Phase des Urlaubs, Entspannung pur…
Die Unterkunft war eine Holzhütte mit zwei Betten und Dusche/WC, die umgerechnet 12,- Euro pro Nacht kostete, ich blieb insgesamt 5 Nächte dort und teilte die Kosten für die ersten drei mit Michael. Sooo billig! Das linke der unteren Bilder zeigt die Hütten von außen. Die rechte war unsere und die linke behausten die Schweden und wisst ihr was? Das wars! Weiter war niemand mehr da, außer natürlich der Familie, die dieses Resort betrieb. Das rechte Bild ist der Blick aus der Hütte heraus. Drei Schritte bis zum Strand!!! Oh mann, ich glaub, ich will wieder hin!
Es stellte sich heraus, dass wirklich auf der ganzen Insel kaum noch jemand da war. Ich hab mich oft gefragt, warum denn um diese Zeit da so wenig Tourismus ist, denn eigentlich ist es eine hervorragende Zeit: in Europa wird es schon kalt und teilweise ungemütlich, dort ist es nicht mehr soo extrem heiß – nur noch knapp über 30 Grad – und die Tatsache, dass nicht mehr so viel los ist, ist ja letztlich auch noch ein Grund. Die einzige Erklärung, die ich fand, war: der Monsun steht vor der Türe. Dort geht’s angeblich so Mitte November los. Wir haben davon aber wettermäßig noch nichts gemerkt. Einmal hats nachts geregnet, aber auch das ist noch gütig, wenn man bedenkt, dass hinter der Hütte der Regenwald losgeht.
‚Unser‘ Strand war sehr mit Korallen versehen, kaum dass man im Wasser war. Das ist super für Schnorcheltouren, man besucht eine Unmenge an bunten, schillernden Fischen. An einem Nachbarstrand und etwas weiter draußen hatte ich das Vergnügen, neben einer Riesenschildkröte zu schwimmen, die halb so lang und doppelt so breit war wie ich. Sie hat mich angeschaut, ich hab sie angeschaut, ich hab ihren Panzer befühlt, sie hat ein paar mal nach Luft geschnappt und nach n paar Minuten hat sie sich wieder verabschiedet und ist in die Tiefe abgetaucht. Auch kleine und ungefährliche Haie waren einige unterwegs. Und dieser Nachbarstrand, das war der idealste zum Baden, weil man ewig reinlaufen konnte, ohne gleich auf Korallen zu stoßen. Und an diesem Strand, da war das Resort geschlossen, absolut kein Mensch mehr zu sehen!
Hier ein paar Bilder von diesem Strand – ohne Worte:
(draufklicken, dann gibts das Bild in groß)
Wenn ich irgendwo richtig meine Seele hab baumeln lassen, dann hier!
Zum Glück hab ich noch weniger als 1000 Leser *hust*, wodurch diese Inseln hoffentlich nie überrannt werden.
Auch hier kann man schön durch den Dschungel wandern, vom einen Ende der Insel bis zum anderen. Es gab Gerüchte, dass schon des öfteren ein Tiger gehört wurde, der bedrohlich röhrte, aber vor uns hatte er offensichtlich Angst. Außer dem gewöhlichen Kleingetier ist uns da nur noch eine dieser krokodilgroßen Echsen begegnet. Zum Glück eine ängstliche Spezies, die sogleich davonrannte, denn so schnell wie die flitzte, wäre an wegrennen nicht zu denken gewesen.
Zum Abschluss dieser Episode gibts noch ein Bild von der hinter der Nachbarinsel untergehenden Sonne. Danach gehts in die Berge…