Als ich in der letzten Oktoberwoche in Malaysia ankam, hatte ich ein wenig Pech: Es war die Woche nach Ramadan, und das bedeutete: public holidays. Keine Tourist-Info da, Ersatzbelegschaft in Hotels und Hostels und viele große Geschäfte hatten zu. Die Menschen, die anzutreffen waren, konnten leider oft entweder gar kein oder nur schlechtes Englisch. Und hier wurde eine kleine Schwierigkeit im Umgang mit ihnen deutlich(is aber denke ich nicht nur malayisch, sondern eher typisch asiatisch): wenn ich eine Frage stellte, dann wurde diese immer beantwortet, egal ob ich verstanden wurde oder ob der Gefragte die Antwort vielleicht gar nicht wusste. Nie habe ich die Antwort: „Ich weiß nicht“ erhalten. So wurde mir etwa am ersten Tag gesagt, diese holidays dauerten nur diesen einen Tag. War nicht so, dauerten eine Woche.
Nach 1,5 Tagen wenig tun, rumhängen und viel schlafen, ergriff mich endlich der Tatendrang und ich wollte unbedingt in den relativ nahegelegenen Bako National Park gelangen. Ich fand heraus, dass es einen Bus dorthin gibt, allerdings nicht, von welcher der drei Bushaltestellen in Kuching dieser abfuhr. Ich fragte und wurde zunächst zur falschen geschickt, das soeben geschilderte Problem. Irgendwann war ich an der richtigen Haltestelle und hatte gleich eine kleine Horde Jugendlicher, die auf den gleichen Bus warteten und freudig begeistert waren, dass ich in ihren Ort (Bako) fahren wollte. Einer der Jungs reservierte einen Platz für mich neben sich und auch wenn die Kommunikation mit ihnen auf die drei ersten Sätze, die man lernt, beschränkt war (Where are you from? What’s your name? How old are you?), hatten wir doch Spaß: die Straße war sehr schlecht und bei jedem anhaltenden Wippen (und wenn ich Wippen sage, dann meine ich Wippen!!) flogen wir im Takt auf unseren Sitzen auf und ab und johlten alle zusammen uuooAAoouu uuooAAoouu…
In Bako angekommen, musste ich ein Boot nehmen, um zu dem Nationalpark zu kommen. In dieser Zeit waren kaum Touristen unterwegs, und so war ich da der einzige. Der Bootsmann konnte gut Englisch und hat mir so einiges erzählt über die Gegend.
Nach ca 45 Minuten waren wir dann am Ziel und ich musste noch ein paar hundert Meter durch das seichte Wasser bis zur Parkoffice laufen. Und hiermit breche ich jetzt ein bisheriges Tabu in meinem blog: es gibt jetzt auch Frontalaufnahmen von mir! Nach der rasanten Bootsfahrt sah meine Frisur entsprechend gestylt aus und auf dem Weg ist mir schon die erste kleine Skurilität begegnet:
Ich ließ mich registrieren, schnappte mir eine Karte, und ging los. Zwei Ziele habe ich mir ausgesucht. Eine kleine Strandbucht und etwas weiter weg ein Wasserfall. Der Weg ging durch den Dschungel, wo kein Wind durchkam, es war sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit war sehr hoch. Dazu kam noch, dass ich noch nicht gänzlich an das Klima angepasst war. Das alles zusammen sorgte dafür, dass ich so schwitzte wie noch nie zuvor. Aber der Dschungel war sehr interessant. Allein was man da zu hören kriegt, tausend Stimmen gleichzeitig, die zu einem großen Geräusch verschmelzen wollen.
Ich erreichte mein erstes Ziel, die Bucht, und hatte sie wirlich für mich alleine. Ein König-der-Welt-Gefühl, aber trotzdem eigenartig die ganzen Stunden in diesem Regenwald keinem einzigen Menschen zu begegnen.
Zu dem Wasserfall habe ich es einfach nicht mehr geschafft. Der Weg war viel anstrengender, als ich dachte, es ging extrem steil bergauf, ich hatte viel über Wurzeln und Baumstämme zu klettern, war also darüber hinaus auch noch extrem langsam unterwegs und hatte meinen Termin mit dem Bootsmann. Aber auch von meiner Verfassung hätte ich kluger Weise nicht zwanghaft bis zum Wasserfall vorstoßen sollen, ich war total geschafft und hätte bestimmt noch 1,5 Stunden mehr gebraucht bis dorthin.
Auf dem Rückweg begegnete mir noch ein Affe, der lustige Geräusche machte – ähnlich wie ein betteriebetriebener Brummbär – und darüber hinaus noch eine sehr lustige Figur und Nase hatte.
Nach einigen Stunden war ich wieder zurück, hatte noch eine kurze Begegnung mit einem Riesenwildschwein, dessen Rücken höher als mein Becken war, traf den Bootsmann und wurde den gleichen Weg wieder zurück gebracht. Im Bus auf der Heimfahrt war es ruhig, nur ein Pärchen saß einige Reihen vor mir. Diese Nacht hab ich tief und fest geschlafen.
Woooooooow, allein in der Wildnis. Klingt spannend. Der (im übrigen meiner Meinung nach gut aussehende und ins Jagdschema passende)Iwi hat ja Löckchen!!! Das hätte ich nicht gedacht 😉
Oh, vielen Dank :-))
Die Löckchen hat der Wind noch bissi hervorgelockt … gelockt … locken … Locke… Ist da ein Zusammenhang?? Der Wind und die Locke, Locken im Wind, ein neuer Schlagersong? Oder heißen Locken Locken, weil sie locken? Ich schweife ab…
Beim nächsten mal kommt der richtig entspannende Teil des Urlaubs, also, Rotfell, dann her mit Sonnenbrille, Liege und Cocktail!
*Fernweh hab*
Also, dieser Nasenaffe gefaellt mir ja echt gut! (Irgendwie sieht der aus, als saesse er auf’m Klo. Wollt‘ ich nur mal loswerden. Ausserdem erinnert er mich figurmaessig schon arg an Homer Simpson. Und meinen Vater. Aber das ist ne andere Geschichte ;)Kurz gesagt: Er ist mir sympathisch!)
Und ich stimme dem Rotfell einfach mal zu. Vielleicht nicht mit dem in’s Jagdschema Passen, dafuer ist die Bina ein bisschen zu jung, oder der Iwi zu alt (Such’s dir aus ;)). Aber mit dem Rest!
Locken rule!
PS: Schöne Fotos!