So der Untertitel eines Artikels aus der aktuellen Zeit („Macht am Wühltisch“, 49/2012). Diese oder ähnliche Aussagen, die alle mit dem Zeigefinger auf den (geld-)geizigen Deutschen bzw. Industriestaatenbürger zeigen, gibt es seit dem verheerenden Brand in einer Textilfabrik in Bangladesh zu Hauf. In dieser Aussage steckt natürlich Wahrheit, das ist sicher. Was mich aber dabei ein wenig wurmt: die Einschätzung, die dahinter steckt, ist in gewisser Weise die, dass wir hierzulande alle vor dem Einkauf abwägen: Gehe ich zum teuren Laden, der hochwertig und unter höchst menschlichen Bedingungen erzeugt hat oder der in Sachen Nahrung Bio ist – oder aber gehe ich zum Discounter, der mir Nahrung und Klamotten deutlich billiger verkauft. Und ich als gemeiner Westmensch denke nicht an die Menschen, die unter härtesten und teilweise kaum zumutbaren Bedingungen diese Produkte erzeugt haben. So, als wäre es mir prinzipiell egal entscheide ich mich dann für das billigere Angebot, einfach weil ich mir die ersparten Euro dann auf Seite lege und mir damit irgendeinen Luxusartikel leiste, den ich eigentlich gar nicht brauche. Aber so kann ich dann eben. Und Menschen in Bangladesh zahlen den Preis dafür – is mir egal.
So ist es aber bei extrem vielen Leuten nicht, ich wage zu behaupten, bei der Mehrheit trifft dieses Bild nicht zu. Weiterlesen