Archiv für den Monat: Januar 2005

Schutzbedürftige Bande

Schutz um des Schutzes Willen: Mein Opa mag seine Jacken nicht an dem dafür vorgesehen Bändchen an Haken hängen, weil er befürchtet, dieses meist sehr schwächliche Bändchen könnte abreißen. Daher hängt er seine Jacken immer entweder auf einen Bügel oder auf einen Stuhl oder dergleichen. Eine gute Vorsichtsmaßnahme, denn nicht auszudenken, was er denn täte, würde dieses Bändchen einmal nicht mehr da sein!

Klüfte sollen Canyons werden

Es gibt schon lächerliche Aussagen von unseren Herrn Politikern…
Da ergeht ein Beschluss, dass es erlaubt sein müsse, Studiengebühren zu erheben, und sofort sind einige Bundesländer – allen voran Bayern – schon am einführen derselben. Eigenartig, dass hier die Mühlen der Bürokratie so schnell mahlen können, dass schon zum nächsten Wintersemester mit Abgaben zu rechnen sein wird. Was ich aber besonders interessant finde, ist die Rechtfertigung des bayerischen Wissenschaftsministers Goppel, der meint 500 Euro pro Semester wären für die Studenten keine besondere Belastung. Sie müssten nur «jeden Monat für hundert Euro auf etwas verzichten oder zwei Nachhilfestunden geben» (Zitat aus der Netzeitung). Hundert Euro im Monat?? Das kann ein führender Politiker nur für Peanuts halten, wenn er nicht den Unterschied zwischen seinem Gehalt und dem eines Studenten kennt. Ich kann mich etwa erinnern, dass ich durchschnittlich nicht mehr als 100 Euro flüssiges Geld pro Monat hatte, als ich Student war, und ich war bestimmt nicht gerade der ärmste unter uns. Das nenn ich klasse Vertreter, die nicht einmal die Situation ihrer Bürger kennen.
Kriterium für die Auswahl der Universität würde in naher Zukunft sogar deren Gebühren sein, so verlautete es ebenfalls. Das mag sein, dass sich reiche Unis bessere Professoren und bessere Lehrmittel leisten können und damit ihren Ruf steigern. Aber es ist doch klar, was dann passiert und dafür muss man nichtmal bis zwei zählen können: Bildung für Kinder wohlhabender Eltern und in der Berufswelt werden natürlich auch die Abgänger der Eliteuniversitäten bevorzugt. Wenn neulich erst zu hören war, dass die Kluft zwischen arm und reich in Deutschland größer geworden ist, so hat diese Meldung anscheinend kein Ohr in den schwarzen Landtagen erhalten, denn die Entscheidung über die Studiengebühren wird diese Kluft nur noch ausweiten.
Ich kann mich auch noch erinnern, dass der gute Herr Stoiber vor nicht vielen Jahren stolz angegeben hat, Bayern sei das Land der Wissenschaft und Bildung und jedem werde der Zugang zu diesen Bereichen gewahrt. bla bla bla

strange

Es beschäftigt grad ja fast alle, so auch mich (ein wenig): Moosi ist tot! Die Tatsache, dass es Mord war, macht es irgendwie besonders schlimm. Ich finde es schade, dass er nicht mehr zu sehen sein wird. Natürlich kann man von ihm halten, was man mag, und da gehen die Meinungen ja sehr weit auseinander.

Was mir aber doch sehr zu denken gibt, ist Moosis Vorgehen bei der Befriedigung seiner sexuellen Bedürfnisse. Natürlich wüsste ich gerne, bevor ich mir da meine Gedanken mache, ob der Verurteilte die einzige Info-Quelle für das Geschehen der Tat ist. Wenn die Geschichte aber wahr sein sollte, dann finde ich es doch recht dreist, dass sich jemand durch die Macht seines Geldes, Menschen auf der Straße aussucht und quasi für gewisse Dienstleistungen einkauft. Es gäbe ja auch Einrichtungen, in denen Menschen sich bewusst für sowas anbieten. Aber zugegeben, die Vorstellung, sich einen Menschen, der einem auf der Straße begegnet und den man sehr attraktiv findet, direkt für die Erfüllung der eigenen Phantasien haben zu können, ist irgendwie schon verlockend. Aber dem mit dem Argument des Geldes hinterherzugehen ist ja doch sehr eigen und mehr als fragwürdig. Was Geld doch alles möglich macht, böse böse!

Aber da ist noch etwas: ich weiß ja nicht, wie oder wo dieses Bild entstanden ist, soll aber ein aktuelles sein von dem Mörder vor der Tat (danach rasierte er sich die Haare ab). Aber sieht ein solcher Mensch, der des nachts am Bahnhof den Weg kreuzt, vertrauenswürdig aus? Ich weiß net, hat Moosi sowas wirklich gemacht?…Dann war er ein härterer und mutigerer Kerl als ich bislang dachte…
Moosi-Mörder

Grandpa-Power

Neulich hat mein Opa mal wieder ein Thema angesprochen, über das er sich einfach aussprechen musste. Er hatte Grund, sich etwas zu ärgern und zwar über die Politiker. Genauer gesagt, über Herrn Trittin und dessen Energiepolitik bzw. seine Vorstellung und seine Vision – in meines Opas Augen eher eine große Dystopie – über die Stromversorgung in Deutschlands Zukunft.

Zwar wurde schnell klar, dass er die Reduzierung der Atomkraftwerke und gar deren eventuelle Abschaffung in fernen Zeiten total ablehnt, aber mit den Gründen für seine Haltung hielt er lange Zeit hinterm Berg. Durch wiederholtes Nachfragen wurde diese Frage aber schließlich beantwortet und es wirkte so, als ob er diese Antwort für überflüssig gehalten hatte, denn eigentlich weiß es doch jeder: „Strom kann man nur entweder mit Kohlekraftwerken oder Atomkraftwerken herstellen!“ Jouu! Ich habe natürlich versucht, ihn etwas aufzuklären, aber wie es bei den Ohren eines älteren Mannes so ist: viel bewirken konnte ich glaub ich nicht, auch wenn wir lange darüber geredet haben. Interessant nur, dass er überhaupt diesen obigen Satz sagen konnte.

Umso lustiger, als er dann einige Tage später mit Oma hier war und wir zusammen einige Bilder von Australien, wo ich vor kurzem einige Zeit war, anschauten. Da tauchten doch plötzlich auf einem Bild zwei Windräder auf. Was war er da überrascht: „War der Trittin auch schon dort? Nein im Ernst, haben die auch so was??“ Er war sichtlich vor den Kopf geschlagen. Hatte er doch gedacht, dass Deutschland sich unter Trittins Einfluss als einziges Land auf diese schiefe Bahn begibt.

Welten können ja so verschieden sein!

Ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein Prinz, ein P..

Wer schon hat, dem wird noch gegeben…

Ich hatte neulich ein paar Leute hier und mir zu diesem Anlass unter anderem eine Packung Prinzenrollen gekauft. Hmmmm. Als ich damit nach Hause kam, stellte ich fest, dass noch eine ungeöffnete Packung vorrätig war. Nun gut. Vielleicht würden ja die Leute, die mich am Abend besuchen wollten, kräftig Prinzenrollen essen, so dass eine Packung ja unter Umständen sogar zu wenig gewesen wäre. Dumm nur, dass ich dann völlig vergessen habe, Prinzenrollen anzubieten. Naja, auch zwei Packungen werden irgendwann weg sein.

Heute hat mich mein pensionierter Nachbar gebeten, mal zu ihm rüberzukommen, er käme mit seinem neuen DVD-Spieler nicht zurecht. War dann nur ne Frage des richtigen Anschlusses und ich konnte das Problem schnell lösen. Ich hab mich gefreut, er hat sich gefreut, und als Dank gab er mir…eine Packung Prinzenrollen.
Kennt einer die Telefonnummer vom Krümelmonster?

Die kleine Freude

Es ist finstere Nacht, ein Mann steht allein neben der schweren Eingangstür eines Gasthauses. Durch die Fenster fällt ein gelber Lichtschein auf den Boden vor ihm. Er steht da schon einige Minuten und auf einmal kommen viele Leute durch die Tür nach draußen. Einige gehen einfach an ihm vorbei, andere schütteln ihm die Hand. Er grinst und sagt etwas, die Leute gehen weiter.

Es herrscht reger Verkehr. Manch einer geht wieder hinein, kommt gleich wieder heraus, die Tür steht nicht mehr still. Draußen bilden sich Grüppchen, aber der Mann, der als einziger alleine für sich steht, beobachtet das Geschehen um sich herum nicht wirklich. Außerdem ist er beschäftigt. Neben sich hat er eine große Tüte auf dem Boden stehen. Einigen von denen, die ihm die Hand geben, schenkt er daraus ein Päckchen. Und wenn er nicht gestört wird, dann nimmt er selbst kleine Päckchen aus dieser Tüte, macht diese auf und zündet stangenartige Pappknäuel an und schmeißt sie schnell weg. Kurz darauf knallt es laut, aber der Mann ist bereits mit dem nächsten Griff in die Tüte oder in das kleine Päckchen zugange und zündet den nächsten Knaller an. Vielleicht ist er deshalb schon vor allen anderen nach draußen gegangen, weil er so viel zu tun hat und nicht zu lange da stehen will, oder aber vielleicht auch, weil seine Knaller jetzt unter dem Lärm der anderen fast untergehen.

Als alle bereits wieder hineingehen … „Ein gesundes Neues“ … sagen jetzt auch die noch, die zuvor noch nicht mit ihm geredet haben … ist er immer noch nicht fertig. Aber er freut sich über jeden Glückwunsch, der ihm geschenkt wird, doch jetzt ist niemand mehr an seinen Geschenken interessiert.