Die kleine Freude

Es ist finstere Nacht, ein Mann steht allein neben der schweren Eingangstür eines Gasthauses. Durch die Fenster fällt ein gelber Lichtschein auf den Boden vor ihm. Er steht da schon einige Minuten und auf einmal kommen viele Leute durch die Tür nach draußen. Einige gehen einfach an ihm vorbei, andere schütteln ihm die Hand. Er grinst und sagt etwas, die Leute gehen weiter.

Es herrscht reger Verkehr. Manch einer geht wieder hinein, kommt gleich wieder heraus, die Tür steht nicht mehr still. Draußen bilden sich Grüppchen, aber der Mann, der als einziger alleine für sich steht, beobachtet das Geschehen um sich herum nicht wirklich. Außerdem ist er beschäftigt. Neben sich hat er eine große Tüte auf dem Boden stehen. Einigen von denen, die ihm die Hand geben, schenkt er daraus ein Päckchen. Und wenn er nicht gestört wird, dann nimmt er selbst kleine Päckchen aus dieser Tüte, macht diese auf und zündet stangenartige Pappknäuel an und schmeißt sie schnell weg. Kurz darauf knallt es laut, aber der Mann ist bereits mit dem nächsten Griff in die Tüte oder in das kleine Päckchen zugange und zündet den nächsten Knaller an. Vielleicht ist er deshalb schon vor allen anderen nach draußen gegangen, weil er so viel zu tun hat und nicht zu lange da stehen will, oder aber vielleicht auch, weil seine Knaller jetzt unter dem Lärm der anderen fast untergehen.

Als alle bereits wieder hineingehen … „Ein gesundes Neues“ … sagen jetzt auch die noch, die zuvor noch nicht mit ihm geredet haben … ist er immer noch nicht fertig. Aber er freut sich über jeden Glückwunsch, der ihm geschenkt wird, doch jetzt ist niemand mehr an seinen Geschenken interessiert.

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