Archiv für den Monat: Februar 2006

Zahlen, die Geld bedeuten sollen

Fußball ist nicht mein Thema, aber die Nachricht, dass Michael Ballack zum FC Chelsea wechseln soll und dort 177.000 Euro PRO WOCHE verdienen soll, lässt mich doch ein wenig aufhorchen. Irgendwie kann ich mir nur sehr schwer vorstellen, dass der Verein da noch 10 andere Spieler um Ballack herum bezahlen soll. Vielleicht aber versprechen sie sich so viel von Ballack, dass sie Jugendspieler in die Mannschaft aufnehmen, die sich über ein Taschengeld von 100,- Euro im Monat freuen. So und nicht anders muss es sein!

Sauerei!

Die Lokalzeitung hat einige Bürger zu der Mehrwertsteuererhöhung auf 19% im Jahr 2007 befragt. Neben dem üblichen „…ich werde mehr aufs Geld schauen…“ oder „…ein wirtschaftlich ungünstiger Zeitpunkt…“ fand ich besonders die Bemerkung des Herrn W. interessant: „Eine Sauerei! Man zieht den Leuten das Geld aus der Tasche aber die Löhne bleiben gleich. Deshalb werde ich den geplanten Autokauf auf dieses Jahr vorverlegen!“

Wanted

Zwischen dem 4. und 11. Februar habe ich hier ein kleines Gedicht, eine Ode an meine Badewanne auf freien Fuß gesetzt. Es ist – man scrolle etwas nach unten um sich zu überzeugen – verschwunden! Ich weiß nicht, ob es von selbst weggerannt ist oder ob es entführt wurde. Ich weiß nur, ich hätte es gerne wieder und bin betrübt, dass ich kein Klon mehr in den Labyrinthen meiner Festplatte auffinden kann.
Sehr geehrte Entführer! Bitte vergewaltigen Sie mein Geschöpf nicht, geben Sie es unversehrt wieder zurück, stellen Sie ihre Forderung, wir können über alles reden!
Sollte es keine Entführung gegeben haben, so hier ein kleines Erkennungsmerkmal: Am Ende stehen die zwei einfachen Zeilen: „Ich hab sie wieder / meine Badewanne“. Könnte ich das doch nur über das Gedicht schreiben…
Ich nehme – für den Fall einer Verstümmelung – auch gerne Einzelteile wieder, Worte, Phrasen, Sätze. Alles kann helfen, es wieder zusammenzuflicken, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
Ich bin über jede noch so kleine Hilfe dankbar, weiß aber gleichzeitig, dass ich nicht viel erwarten darf, da sich das Gedicht hier nur etwa zwei oder drei Tage aufhielt.

Helfe mir wer kann!

Handelsblatt und blogosphäre

Ich sollte dabei sein, ich freute mich, und ich dachte, es sei die erste Veranstaltung ihrer Art: die gestern vom Handelsblatt veranstaltete Bloglesung in Düsseldorf. Allerdings war es das nicht, bei weitem nicht die erste Bloglesung, da war ich dann wohl doch etwas hinterher. Aber ich glaube, es war zumindest eine der ersten, die in diesem großen Stil, mit großem Publikum mit viel drumherum, großem und vor allem für alle freien Buffet (danke Handelsblatt!) veranstaltet wurde.
Ich habe mich in erster Linie darauf gefreut, echte Menschen zu sehen bzw. ein wenig kennen zu lernen, die hinter Weblogs stehen, die ich mehr oder weniger häufig besuche. Zu diesen beiden gehörten besonders Don Dahlmann und Ix, die auch beide zusammen mit meiner favorisiertesten, aber bereits in echt bekannten Bloggerin Frau Nuf für meinen Geschmack für die interessantesten und lustigsten Geschichten sorgten. Dabei waren noch Don Alphonso und Madame Modeste und so konnte ich vor, nach und während der Lesung vier neue Menschen kennenlernen und ich musste das Bild, dass ich mir durch deren Geschichten zurechtgemeißelt hatte, ganz und gar umkrempeln. Sehr interessant und ich bin gespannt, wie sich jetzt das Leseerlebnis dieser Bolgs für mich verändern wird! Ein schöner Abend und die ganze Zeit hat mich eine Freudesbeschreibung eines Kindes begleitet, welches beim Verlassen des Zuges in Düsseldorf sagte:

„Ich freue mich soooo sehr, das ist wie wenn man einen Bären sieht und dann nochmal 1000!!“

Tasty sun-day

Ich fahre durch die Stadt. Auf einer breiten Straße muss ich an einer Ampel halten. Die Sonne scheint, es ist vergleichsweise warm, und mein Fenster ist halb geöffnet. Ich genieße die Wärme die meine linke Wange berührt, draußen ist es sehr still, es herrscht wenig Bewegung.
In diese Stille dringt ein plötzlich auftredendes Geräusch. Es klingt, als würden Felsbrocken einen Schlund hochkatapultiert werden. Dies geschieht mit Nachdruck, da sich diesen Brocken anscheinend Hindernisse in den Weg stellen. Ein Mann, der links von mir an einer Bushaltestelle sitzt, verursacht diese Geräusche: er hustet ganz fürchterlich. Diese Dinger, die ich zunächst als Felsen wargenommen hatte, tun sich schwer, den Weg aus den Tiefen nach oben zu bewältigen, aber der gute Mann setzt sich kräftig dafür ein und zündet immer wieder ein großes Husten aufs Neue. Er hält eine Zeitung in der Hand, beziehungsweise genauer: vor sein Gesicht, und ich bin ihm dankbar dafür. Schrecklich klingen seine inneren Säuberungsversuche, gut, dass er mir den optischen Eindruck nicht auch noch aufzwingt.
Gerade als die Ampel mich wieder fahren lässt, hat er sein Ziel erreicht und das schreckliche Husten hat aufgehört. Im Losfahren will ich mir doch noch einen Eindruck von seinem Aussehen genehmigen, schaue nochmal hin, er hat die Zeitung gesenkt, trägt ein Unterhemd…..und…..hätte ich das gewusst, ich hätte nicht hingesehen….und….kaut genüsslich!!!

Fremde Welten in fremden Augen

Es gibt sie überall, diese Bilder. Im Fernsehen, in der Zeitung: Menschen aus stark islamisch oder auch jüdisch geprägten Ländern. Ohne irgendeine Wertung auszusprechen, auch nicht zu dem Hintergrund dieses Bildes: eines haben sie für mich doch alle gemein: sie zeigen mir, dass sich meine Welt sehr anders definiert als die der abgebildeten Menschen. Es ist ein Ausdruck, von dem ich nicht weiß, wo er her kommt – liegt es an den Augen, an der Mimik oder an dem Gesamtausdruck, der sich über die Lebensjahre dieser Menschen gebildet hat. Ich werde wahrscheinlich nie deren Werte verstehen, wahrscheinlich aber werden auch meine Werte für diese Menschen einfach nicht real sein.