Ich fahre durch die Stadt. Auf einer breiten Straße muss ich an einer Ampel halten. Die Sonne scheint, es ist vergleichsweise warm, und mein Fenster ist halb geöffnet. Ich genieße die Wärme die meine linke Wange berührt, draußen ist es sehr still, es herrscht wenig Bewegung.
In diese Stille dringt ein plötzlich auftredendes Geräusch. Es klingt, als würden Felsbrocken einen Schlund hochkatapultiert werden. Dies geschieht mit Nachdruck, da sich diesen Brocken anscheinend Hindernisse in den Weg stellen. Ein Mann, der links von mir an einer Bushaltestelle sitzt, verursacht diese Geräusche: er hustet ganz fürchterlich. Diese Dinger, die ich zunächst als Felsen wargenommen hatte, tun sich schwer, den Weg aus den Tiefen nach oben zu bewältigen, aber der gute Mann setzt sich kräftig dafür ein und zündet immer wieder ein großes Husten aufs Neue. Er hält eine Zeitung in der Hand, beziehungsweise genauer: vor sein Gesicht, und ich bin ihm dankbar dafür. Schrecklich klingen seine inneren Säuberungsversuche, gut, dass er mir den optischen Eindruck nicht auch noch aufzwingt.
Gerade als die Ampel mich wieder fahren lässt, hat er sein Ziel erreicht und das schreckliche Husten hat aufgehört. Im Losfahren will ich mir doch noch einen Eindruck von seinem Aussehen genehmigen, schaue nochmal hin, er hat die Zeitung gesenkt, trägt ein Unterhemd…..und…..hätte ich das gewusst, ich hätte nicht hingesehen….und….kaut genüsslich!!!
Buäh, wie ekelhaft!