Archiv für den Monat: Juni 2008

schnell<->langsam

Sie:
Sofort greift sie zu. Das Begehrte kann sie sich nie für später aufheben, muss es sofort haben, ist dann sicher, dass es ihr nicht wieder genommen werden kann. Wenn auch der Schatz zum späteren Zeitpunkt verspricht, größer oder wertvoller zu werden. Die Angst, zu spät zu sein, ist viel größer.

Er:
Bedächtig im Handeln. Langsames tun und zugreifen. Die Scheu, verschwenderisch zu sein, in einem anderen Moment mehr genießen zu können. Den Tag, die Geschichte, die Mahlzeit…immer mit dem besten Happen beenden. Das Risko des Verpassens wiegt fast nichts gegenüber der verlängerten Vorfreude und der Gewissheit, später in vollen Zügen genießen zu können.

Die Verbindung ist ideal!

Jedes Wort eine Bedeutung?

Hat jede gedruckte Zeile in Zeitschriften eine Intention?

Das Time Magazin veröffentlicht auf einer seiner ersten Seiten in jeder Ausgabe Zahlen. Aussgekräftige Zahlen, die verwundern oder empören oder einfach unglaublich scheinen. Aus der aktuellen Ausgabe(June 9, 2008) möchte ich die beiden ersten Zahlen wiedergeben und einfach so stehen lassen. Die zweite Zahl ist es, die mich verwundert hat: wieso ist das so besonders? Wieso steht diese direkt neben einer Zahl wie der ersten? Sie – die zweite Zahl – ist eigentlich nichts besonderes, nicht verwunderlich, ein kleiner Fehler ist der deutschen Post passiert, der für Time anscheinend irgend eine übermittlungswünschende Aussage in sich birgt. Hm:

[zitat]
110
Number of Americans killed by tornados so far this year, making 2008 the U.S.’s deadliest storm year in a decade

20
Number of stamps inadvertently printed by German mail carrier Deutsche Post bearing the image of Adolf Hitler’s former deputy, Rudolf Hess

[zitat ende]

Extragroße Leistung

Ich hatte in einem der angeblich größten Möbelhäuser Europas vor einiger Zeit einen Tisch und vier dazugehörige Stühle gekauft. Den Tisch konnte ich gleich mitnehmen, die Stühle würden noch geliefert und ich dann benachrichtigt. So auch kurze Zeit später geschehen, die vier Stühle können abgeholt werden, hieß es.

Ich schwinge mich in mein praktisches Kombigefährt und fahre früh los, denn an diesem Tag sollte ich genau um 12:00 Uhr zum Arbeiten anfangen. Ohne Frühstück stehe ich schon kurz nach 10:30 an der Kasse, bezahle und nehme meinen Abholschein für das Lager entgegen. Damit gehe ich dann den weiten Weg zu ebenjenem Lager und reiche den Schein dort einem beschäftigt wirkenden Mitarbeiter. „Jawohl, sofort“, bestätigt er und verschwindet. Ich freue mich, dass alles so zügig klappt, so kann ich auf dem Weg zur Arbeit noch irgendwo einen Happen zu mir nehmen. Vor mir werden zunächst noch einige Kunden mit ihren Waren bestückt, die schon vor mir warteten. Und nach einiger Zeit auch die, die erst nach mir kamen. Naja, ich denke mir noch nichts dabei, halte aber dennoch meine Uhr im Auge. Als ich schon mehr als 20 Minuten vor der Ausgabe warte, frage ich zum ersten mal nach. Bei einem Kollegen des ersten Mannes. „Ja ja, die Stühle sind ganz hinten, das dauert eben ein wenig!“ Ah, ok. Hm, gut. Ich warte weiter. Nach weiteren 20 Minuten frage ich doch nochmal mit einem dezenten Hinweis darauf, dass ich zur Arbeit muss und darauf, dass ich schon 40 Minuten hier stehe und warte. Wieder erhalte ich eine ähnliche Antwort. Es sei eben viel los, ich bräuchte eben etwas Geduld. Nach einer weiteren viertel Stunde sage ich, dass ich jetzt gehen müsse, ob die Stühle denn jetzt noch kämen. Ja, einen Moment noch, und tatsächlich, jetzt werden sie herbeigerollt. Na super. Jetzt noch schnell eingeladen nd losgefahren. Ich rufe schnell in der Arbeit an und erkläre, warum ich zu spät kommen werde, kaufe mir beim Bäcker noch ein großes Sandwich, das ich dann in unseren Kühlschrank lege. Nach zwei Stunden Arbeit hält mein Magen es einfach nicht mehr aus. Ich gehe in die Küche und – und muss tatsächlich sehen, dass ein Kollegenschw… mein Sandwich geklaut hat!!!! Das ist zu viel! Selten, aber jetzt raste ich doch fast aus und durchforste mit Mordgedanken die Pausenräume. Aber der Dieb ist verschwunden.

Und doch habe ich den Tag überlebt. Durch Madame Lilas Post bin ich an diese Geschichte erinnert worden, denn eine Woche nach diesem Vorfall erhalte ich ein Schreiben dieses Möbelhauses mit der Nachfrage, wie ich denn mit dem Service zufrieden gewesen sei. Nicht meine Art, solche XXL-Fragebögen auszufüllen, diesmal aber nehme ich es mir heraus und erläutere, sogar unter Beigabe eines Extrablattes, diesen Tag mit den Folgen für mich, die aus dem miserablen Service resultierten. Und was passierte: löblich löblich: ich erhalte einen 50,- Euro Gutschein! Das hat doch tatsächlich wieder meinen schmerzlichen Hunger nachträglich gemildert!

Männerabend

Die Frau muss für ein paar Stunden weg. Das bedeutet: sturmfreie Bude, nur für uns – für uns Männer! Das erste Mal er und ich für mehr als nur einen Toilettengang lange alleine. Wir können tun, was wir wollen und keiner kriegt’s mit. Wir entscheiden uns für auf der Couch lümmeln und schmeißen die Glotze an. Die Auswahl fällt auf etwas mit Fußball und natürlich auch etwas mit Frauen, jawohl! Ich mache mir ein Karamalz-Bier auf und mein Sohn, der übrigens schon die 3200 Gramm-Grenze überschritten hat, hat momentan einfach keinen Durst. So frönen wir dem Männersein und grinsen – alle beide!

Gefundenes

Beim elektronischen Reporter habe ich diesen Bericht gesehen, was mich doch sehr fasziniert hat. Dass die alten, immens raumeinnehmenden Rechner umständlicher zu bedienen bzw. programmieren waren, das ist keine Überraschung. Das ganze aber mal wirklich sehen zu können und die Abläufe im Detail beschrieben zu bekommen, das fand ich doch interessant!

Und wisst ihr, was Googlefight ist? Eine Seite, auf der man zwei Suchbegriffe angeben kann und als Ergebnis erhält man die Anzahl der Treffer, die Google zu den jeweiligen Begriffen findet. Kann Spaß machen oder auch wirklich interessant sein!

Das wars!