Es gibt viele Sprachen auf dieser Welt und jede Sprache hat ihre Vorzüge. So gibt es hier Ausdrücke für etwas, das man in einer anderen Sprache erst umschreiben muss, was dazu führt, dass es (häufig vergebliche) Versuche gibt, in der eigenen Sprache neue Worte einzuführen (zum Beispiel den Schod). Dann ist es auch oft so, dass das gleiche Wort denotativ zwar die gleiche Bedeutung hat, aber konnotativ deutliche Unterschiede aufweist. Und diese konnotative Ebene ist es, die es überaus schwierig macht, eines der besten fränkischen Wörtchen zu ersetzen.
Die Rede ist von ‚fei‘. Andere Fränkische Ausdrücke, wie etwa das eher mittelfränkische ‚allmächd‘ sind dem Fremdsprachler leicht zu erklären und wenn er den Einsatz zwei oder drei mal gehört hat, dann hat er auch schon ein Gefühl dafür.
Bei ‚fei‘ gab es auch schon viele Übersetzungsversuche, allerdings kamen diese nur für den jeweils speziellen Fall im jeweiligen Kontext nahe, aber noch nie hat jemand einen universellen Ersatz dafür gefunden.
In dieser Diskussion hat es jemand mit ‚aber‘ übersetzt und zwar zu dem Beispielsatz Des is fei a scheens Maadla. Und selbst hier kommt durch das ‚aber‘ nicht rüber, was das ‚fei‘ ausdrückt. Es liegt noch ein gewisser Nachdruck im ‚fei‘, den ich in dieser Aussage vielleicht mit: „Glaube mir, das ist wirklich ein schönes Mädchen“ umschreiben würde.
Das Problem mit ‚aber‘ ist, dass es meist einen Gegenbezug schafft, ein gewisses Kontra darstellt, was ‚fei‘ nicht beabsichtigt. Fei gibt einer Aussage immer einen bestimmten Nachdruck, der jedoch je nach Einsatz eine andere Färbung aufweist.
Des is fei subber!
Würde ich hier auf keinen Fall mit ‚aber‘ übersetzen. Hier versucht der Sprecher eher dem Hörer nahezulegen, dieses etwas auch zu erleben. Eine Freundin hat als Vorschlag das veraltete Wort ‚fürwahr‘ als Übersetzungsmöglichkeit herangezogen. In vielen Fällen besser als ‚aber‘, jedoch oft ohne den dazugehörigen emotionalen Part.
Pass fei auf!
Hier passt weder ‚fürwahr‘, noch ‚aber‘ und das naheliegende ‚bloß‘ hat auch eine andere Schwingung. Denn dieses fei hier ist eher ein liebevoller Hinweis als das bei ‚Pass bloß auf‘ der Fall ist. Bei bloß steckt zu viel Warnung drin, könnte sogar kurz vor dem Kinnhakten stehen.
Hot er fei g’macht!!
Hier eignet sich wieder das ‚fürwahr‘ einigermaßen, allerdings steckt da noch weit zu wenig Erstaunen drin. Niemand hätte gedacht, dass er das macht, aber er hat es eben doch getan.
fei echt!
Das könnte noch ein nochmals Nachdruck gebender Ausdruck zu dem vorigen Satz sein, wenn etwa der Gesprächspartner mit glaab i fei net geantwortet hat.
Ich hob fei Angst!
Hier steckt Rüdiger Hoffmann drin: „Ich weiß nicht, ob du’s schon wusstest, aber ich habe Angst!“ Wieder reichte ein einfaches ‚aber‘ nicht aus.
der fährt fei schnell!
…an der Kreuzung stehend bei der Überlegung, noch vor dem ankommenden Fahrzeug rauszufahren…
Ich bleib dabei: ein wertvolles Wort, das nicht ausgetauscht werden kann. Ob ‚aber‘, ‚fürwahr‘ oder eine kleine Umschreibung wie ‚glaube mir‘ – bei vielem hat man zunächst das Gefühl, ja, das trifft, aber wenn man sich den Bedeutungsumfang, die konnotative Ebene bewusst macht, dann gibt’s fei nur des eine: fei!
Da hast fei recht. Ich bin auch scho mehrere Male an dem Versuch gescheitert fei adäquat zu übersetzen und zu dem Entschluß gekommen, dass es multipler Aussagenverstärker und nicht zu ersetzen ist.
Ja, sehr aussagekräftige Kleinworte habt ihr da. Wir auch.
(Wir beide gehen momentan nach der Methode Call&Response vor. 😉
Woher kommt’s eigentlich ursprünglich, das fei? Von ‚vielleicht‘? Ich hatte schon manchmal den Eindruck. Aber natürlich passt auch das nicht überall. Unersetzlich ist eben unersetzlich.
fei is fei meins 🙂
hrhr