Zu viel am Morgen

Ich schlafe, das Telefon klingelt, ich schaue auf die Uhr: 8:12, seit 6 Stunden im Bett, das Telefon klingelt, ich stehe auf, geh ran…Hi hier ist der Ralph, heute Abend ist wieder ein Treffen, hast du Zeit?… Ralph? Treffen? Ich frage nach…Ja heute ist wieder dieser D.-Stammtisch in E. zu dem du ja kommen wolltest…da fällt mir ein wenig ein, wer Ralph ist, ich sage, ich muss heute lange arbeiten…Fängt um 20 Uhr an…Das könnte hinhauen, wo ist das?…In E., gleich nach der Fußgängerzone bevor es links zum W. geht…ich habe ein Bild im Kopf, das aber irgendwie dauernd wechselt und ich mir keinen Weg richtig vorstellen kann, ich frage nach…wenn du die Fußgängerzone verlässt, dann geht’s doch mal links zum W., kurz davor is das…Ralph spricht sehr schnell, vielleicht ist er auf dem Weg zur Arbeit, er scheint keine Zeit zu haben, ich bin geistig schon wieder auf dem Weg ins Bett, sage ja, kann ihn ja nochmal anrufen, verabschiede mich und leg mich wieder hin.

Jetzt nach dem Aufwachen, erinnere ich mich an diesen Anruf und es ist wie ein Traum. Mir fällt ein, dass ich heute überhaupt nicht arbeiten muss und dass ich während der Wegbeschreibung in Gedanken in einem ganz anderen Ort war, auf jeden Fall nicht in E., ich weiß gar nicht, ob dieser Phantasieort überhaupt existiert. Ich war nicht wach, bin mir nichtmal sicher, ob der Anruf wirklich war, aber auf dem Zettel neben dem Telefon ist ein verkorkst gekritzeltes E zu sehen. Ich glaube, ich werde Ralph nochmal anrufen.

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