Hinauf, Affe!

Es passiert andauernd: die Affen in unserem Urwald fallen von den Bäumen. Manche sehen wir fliegen, einige von ihnen schütteln wir sogar mutwillig herab, aber die meisten fallen erst beim Erreichen des Bodens auf, da das Dickicht der Urgewächse einfach ein rechtzeitiges Erkennen verhindert. Und so kommt es auch nicht zu selten vor, dass wir uns auf unserem Boden mit Affen herumschlagen, oder sagen wir abgeben müssen, die uns gar nicht so gelegen kommen, da wir sie erstens nicht herbeibefohlen haben und uns auch nicht auf sie vorbereiten konnten. Mit manchen kommen wir dann doch gut zurecht, was uns große Freude bereitet, allerdings geben uns auch viele Aufgaben auf, denen wir zum einen nicht gewachsen sind, zum anderen aber auch nicht ausweichen können. Denn ja, es ist so, dass die Wege, die man in so einem verwachsenen Gebiet gehen kann, sehr begrenzt sind. Und wer will denn schon zurück?! Aber auch hier: normalerweise gibt es einen Ausweg, der sich von selbst darbietet: der Affe selbst! Ihm wird das bloße Wegversperren langweilig. Wir geben uns ja kaum oder gar nicht mit ihm ab, weil wir einfach nicht wissen, wie ihn zu nehmen. Leider sind die meisten von uns einfach keine Affenexperten. Und an sie gewöhnen kann man sich auch nicht richtig. Mögen sie zwar einander oft sehr ähneln, so sind sie doch alle verschieden. Manche ruhig und sehr verschreckt, andere aber wild und angriffslustig, unzähmbar. Auch ein langer Weg schützt nicht davor, wieder einem ganz neuen Typ von Affen zu begegnen! Also wie gesagt: diese Sorte von ‚ungebetenem Affen’ meiden wir, wodurch der Affe selbst früher oder später auch keinen Sinn mehr darin sieht, auf dem so öde unbewegten Boden zu bleiben und sich lieber wieder hoch hinauf in seine vom Wind bewegten Äste begibt. Und: der Weg ist damit wieder frei und wir können weiterziehen.
Aber ich weiß nicht recht: liegt es an der Jahreszeit oder haben sich die Affen total verändert oder ist der Wald in einer Krise – es ist zur Zeit so, dass die Affen, die schon längst wieder hochklettern wollen, dies einfach nicht schaffen. Entweder sind die ersten Äste viel zu hoch und der Stamm zu glatt, oder die Affen selbst kommen einem vor wie betäubt und torkeln nur unten haltlos herum oder sie schaffen ein paar Höhenmeter und rauschen dann – man wägt sich schon in Sicherheit (gerade darum sind diese Fälle die Schlimmsten) – schreckeneinjagend wieder gen Boden!
Man weiß leider einfach noch nicht, woran das liegt, mit welchen eigentlichen Schwierigkeiten man es zu tun hat, aber es wird eingehend geforscht und es könnte ein Nobelpreis in dieser Riege vergeben werden. So hoffen wir, oder soll ich nur von mir sprechen?, dass unsere Wälder wieder ins Gleichgewicht kommen und auch die Affen ihr gewohntes Spiel wieder aufnehmen können.
In diesem Sinne…

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