Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, sich an Vergangenes zu erinnern. Ich mag immer diese Varianten sehr, bei denen neben der bloßen kognitiven auch eine emotionale Erinnerung angestoßen wird. Ein Beispiel ist da mein Tagebuch. Wenn ich dort Einträge von vor 10 Jahren lese, dann erinnere ich mich nicht nur an die Zeit von damals, ich fühle auch meine Gefühle von dann nach. Das schafft auch Musik, die mit Ereignissen bzw. Zeiten verknüpft ist.
Eine andere starke Gefühlserinnerung hatte ich neulich: ich wollte auf einen Flohmarkt und bin zum Sammeln von meinen hochwertigen Artikeln auf den Dachboden meiner Eltern und habe gestöbert. Dabei habe ich einiges aus meiner Kindheit entdeckt, Basteleien oder Schulhefte… Als ich in irgend einer Kiste eine dieser alten blechernen und runden Spritzgebäckbehältnisse entdeckte, fühlte ich sofort, etwas ganz besonderes gefunden zu haben. Das, was dort drin ist, ist mir einiges wert – oder war mir einiges wert? Ja, wahrscheinlich ist dies nur eine gespeicherte Emotion in Verbindung mit dieser großen Dose.
Ich öffnete sie und fand meine Sammlung von Matchboxautos aus der Grundschulzeit. Interessant, wie wertlos diese Autos jetzt erscheinen, als wie wertvoll ich sie aber andererseits empfinde. Ich entdecke auch gleich meinen Favoriten: einen offenen Trans-Am mit roten Sitzen und einem Adlermuster auf der Motorhaube. Ein Prachtstück war das. Diese Box kommt in keinem Fall mit auf den Markt, auch wenn sie vielleicht weitere 10 Jahre unberührt bleibt.
Ich mag die Bilder. Die allein sind schon Nostalgie.