Geschenke

Jeder kennt sie: diese Momente, die etwas ganz besonderes haben, etwas, das man fühlt, über das man sich freut, das man aber nicht wirklich mitteilen kann. Man führt es gerne auf etwas Äußeres zurück, auf einen Sonnenuntergang vielleicht, wenn man aber davon ein Bild macht, dann gibt es doch nichts von diesem Gefühl wieder. Oder man schreibt es einem Menschen zu, der einem gerade sehr nahe ist, aber genau dieses Gefühl von diesem bestimmten Moment stellt sich vielleicht doch nicht wieder ein, auch wenn dieser Mensch nahe bleibt. Oder aber es scheint ein Erfolg zu sein, eine Sache, auf die man schon lange hin gearbeitet hat und jetzt endlich erreicht hat, die einen solchen Endorphinschub verursacht hat, doch dann gibt es noch größere Erfolge, die diese Glücksbefühle wiederum nicht hervorrufen.

Ich glaube, wir kennen die wirklichen Ursachen dieser ganz besonderen Momente nicht. Sie „befallen“ mich auch auf einer alltäglichen Autofahrt, bei einem üblichen Gespräch während der Arbeit, bei einem Atemzug frischer Sommerluft, wie ich so viele nehme oder wie jetzt bei einem einsamen Abend in meiner Wohnung während ich Musik höre, die ich oft höre, ein Buch lese, in dessen Welt ich mich schon länger aufhalte und meine Schatten werfende Palme sehe, die so oft diese Schatten wirft.

Diese Momente kann ich nicht mitteilen, sie sind nur für mich gemacht, sind einfach unbeschreibliche Geschenke…

4 Gedanken zu „Geschenke

  1. Etosha

    Auja, diese recht grundlosen Glücksanfälle! Wunderbar! Beim Autofahren hab ich die auch manchmal. Oder wenn ich wieder mal feststelle, dass meine Art der selbständigen Arbeit einfach für eine unbeschreibliche Lebensqualität sorgt. – Das tut sie aber auch an anderen Tagen, an denen das Gefühl ausbleibt. Man kann es nicht herbeidenken. Es ist keine rationale Sache.

    Sich in seiner Haut wohlzufühlen besteht wohl zu einem guten Teil aus diesen kleinen Glücksattacken.

    Schön, dass es dir gut geht!

    Was diese Schatten betrifft, so verursachen sie in mir immer das dringende Bedürfnis, sie direkt an der Wand mit schwarzem Kohlestift nachzuziehen und auszumalen. Ich hab das mal auf einem postergroßen Papier gemacht, aber nie direkt an der Wand. Things to do before I die.

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  2. Iwi

    Ich hatte einst den plötzlichen Drang, meine Wand farblich etwas aufzupeppen und habe mich spontan für Gebetsfahen entschieden…dasisdaswasdahängt…

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