Globetrain

Neulich im Zug haben zwei der vier Russen direkt vor mir mit ihrem Handy telefoniert und dabei sehr laut reingeschrien. Ob sie nach Hause telefoniert hatten, weiß ich nicht, denn ich habe nichts verstanden, aber irgend einen Grund hatten sie bestimmt für ihre Lautstärke, und wenn es der war, den nebensitzenden Kollegen zu übertönen.

Direkt hinter mir saß ein weiterer Mitfahrer und hörte Musik über sein Handy-Headset. Die Sugarbabes liefen gerade mit ‚push the button‘. Das weiß ich allerdings nicht, weil er so laut aufdrehte, sondern weil er mitsang. Dann widerfuhr es ihm aber leider just in dem Moment, als die beiden Russen telefonierten, dass auch er einen Anruf erhielt. Er telefonierte über sein Headset und es stellte sich heraus, dass er Spanier war. Bei ihm war es jetzt fast unausweichlich, dass er laut sprach, denn…tja, die Russen…

Und ich: ich überlegte, ob ich den deutschsprachigen Reisegästen aus meinem Buch laut vorlesen sollte, damit auch sie Unterhaltung haben, entschloss mich dann aber doch, meine Stimme zu schonen und dem mehrsprachigen und kostenlosen Unterhaltungsprogramm zu frönen. Denn auch wenn ich den Inhalt nicht erfassen konnte, die Performance war es wert, ein Ohr geliehen zu bekommen.

Ein Gedanke zu „Globetrain

  1. Etosha

    Und ich mutmaße, Du hattest auch keine andere Wahl, als der Performance zu lauschen. Ein Buch zu lesen wäre für mich bei derartiger Beschallung jedenfalls nicht mehr im Rahmen des Möglichen.

    Antworten

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