Ich bin bei meinem Spazierweg auf der Wiese – rechts die Schafe, links das brache Spargelfeld und über mir die Einflugschneise zum Flughafen. Ein Kind fährt mir entgegen auf einem kleinen Fahrrad, es singt und sieht mich noch nicht. Es singt laut, ein Lied, das mir gefällt, das aber gerade erst entsteht. Es kommt mir näher, es singt weiter, es weicht mir aus, es geniert sich nicht, singt weiter, sieht mich nicht, der Weg ist eng, es sieht mich nicht und weicht mir aus, und singt ungehemmt, es ist an mir vorbei und hat mich nicht gesehen, es sieht nur zwei Dinge vor sich: den auf es zukommenden Weg und das auf es zukommende Lied. Weiter nichts.
Eigentlich schön, dass ihm nicht bewusst ist, dass es noch etwas kann, worauf es selbst vielleicht in 30 Jahren neidisch wäre.
‚Als das Kind noch Kind war…‘
Das Lied und der Weg
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