Ich habe es ja schon hier prophezeit, das Essen-Fax sei gar nicht mehr sooo undenkbar. Und jetzt der Vormarsch des 3D-Druckers. Ich sage euch ich sage euch, es wird immer greifbarer. Aber mal langsam, denn wer schon mal etwas von 3D-Druckern gehört hat, der kann sich zurecht fragen, was das wohl mit Essen zu tun hat.
3D-Drucker werden ja bereits seit einiger Zeit in der Industrie eingesetzt. Er wird eingesetzt um alle möglichen Teile aus Kunststoff oder auch Metall in geringen Mengen herzustellen. Wenn also irgendwo eine spezielles Produkt benötigt wird, wozu nicht gleich ein ganzer Industriezweig bzw. Handelsweg umgekrempelt werden will, weil nur eine geringe Stückzahl benötigt wird, dann ist so ein Gerät perfekt.
Und hier fängt so langsam die Verbindung zu meiner Idee des Essen-Faxes an. Dieser 3D-Drucker benötigt nämlich zum Herstellen eines solchen Teiles nur die Information, wie es denn auszusehen hat. Details wie Materialzusammensetzung, Abmesunngen, Dicke, Abschrägung und natürlich noch vieles mehr. Dennoch bleibt es eine digitale Datei, die diese Informationen liefert und die man natürlich speichern und wiederverwenden kann. Was darüber hinaus selbstverständlich auch noch vorhanden sein muss sind die Grundsubstanzen, aus denen sich das Zielprodukt zusammensetzt. Also Metallpulver, Kunststoffgranulat usw.
Jetzt habe ich schon zwei mal zum Essen-Fax-Artikel verlinkt, ich hoffe, ihr habt ihn mittlerweile gelesen ;). Die beiden Prinzipien sind sich ja schon so gut wie identisch. Beide benötigen Grundsubstanz (im Falle des Essens hatte ich es eine Art ‚Ursuppe‘ genannt) und beide benötigen dazu nur noch die Informationen, die das Zielprodukt in Zusammensetzung und Form bestimmen. Der Rest, also das „Kochen“ oder „Zusammenschweißen“ stellt mit Sicherheit keine unüberwindbaren Herausforderungen mehr dar.
Was ich noch als Schwierigkeit beim Essen-Fax sehe, ist die Aufbewahrung des organischen Grundmaterials. Das ist natürlich nicht so einfach lagerbar wie etwa Metallpulver. Aber auch dafür gibt es Lösungen. Man muss sich eben von der Idee der immer im Gerät befindlichen „Druckpatrone“ verabschieden.
Ja und was soll jetzt neu sein an dieser Sache, wenn es die 3D-Drucker doch schon eine Weile gibt? Neu, so etwa auch in zwei Artikeln der aktuellen Ausgabe der Zeit (41/2012 „Der Alles-Drucker“ & „Brrrt, ssst, fertig“) nachzulesen, ist, dass der 3D-Drucker seinen Weg in die Massentauglichkeit einschlägt. Es gibt bereits Exemplare, die unter 1.000,- Euro zu haben sind. Kleinere Betriebe oder Privatleute mit noch etwas Platz im Werkzeugschuppen könnten sich jetzt auch schon überlegen, ob sie sich nicht so einen Helfer anschaffen, der bei Bedarf mal eben ein u.U. sehr spezielles Werkzeug ausspuckt. Oder wenn mal schnell ein fehlender Schraubenschlüssel her muss und der Weg zum nächsten Baumarkt zu weit ist…
Ich denke, dass bei einer solchen Entwicklung der Sprung zu einem 3D-Drucker, der organisches Material verwendet und eben Essen herstellt, quasi zu meinem Essen-Fax, nur noch sehr klein ist. Bald kann man sich bis 5 Minuten vor dem Essen noch entscheiden, ob es denn türkische Pizza oder indisches Curry-Huhn werden soll oder eines der weiteren 5.000 Gerichte, die man auf der externen Festplatte gespeichert hat.
Was das für die Wirtschaft bedeutet, wenn diese 3D-Drucker wirklich massentauglich hergestellt werden, das ist ein anderes, großes Fass.