Vatertag

Eigentlich bin ich gerade gar nicht hier. Ich bin nämlich unterwegs auf meiner Vatertags-Fahrradtour, die ich mir mal endlich wieder gönnen wollte. Die erste Tour auf dem Drahtesel sollte es sein, ich habe diese Bewegung schon sehr vermisst. Frau und Kind geben mir ein tolles Geschenk und gönnen sich nach dem Frühstück ein entspannendes Vormittagsschläfchen und ich mach los…

Aber es kam alles ganz anders – sonst wär ich ja jetzt nicht hier, wie gesagt. Bevor ich zu meinem Gefährt im Schuppen gehe, hole ich mir die Fußpumpe aus dem Auto, denn nach dem langen Stehen, brauchen die Reifen bestimmt etwas Luft, bin ich mir sicher. Als ich aber mein Hinterrad erblickte, war ich doch etwas verwundert: es war nicht nur lau, sondern plotzeleer! Da war absolut keine Luft mehr zwischen Felge und Schlauch. Hm, komisch. Ich werde mal sicherheitshalber die Pumpe in meine Tasche packen und auf die Reise mitnehmen.

Ich schiebe das Fahrrad in den Hof und fange zu tretpumpen an. Doch auch hier: nicht der gewünschte Effekt: Die Pumpe ist defekt, der Schlauch hat einen beachtlichen Riss. Ach ja…kurz Schultern nach unten werfen und dann: auf zur Agip, die glücklicherweise gleich hier nebenan ist. Ich schiebe mein geliebtes Zweirad hintergewichtentlastend bis zur Tanke und schnappe mir die Luftpumpe. Erst noch den Reifen zurechtgeschoben, so dass das Ventil auch wieder ordnungsgemäß durch das Loch der Felge schaut und: angesetzt. Ein Knopfdruck und: der Reifen zeigt schnell wieder Form. Der optimale Druck für meinen Reifen ist 4 bar. Maximal dürfen es 5 sein. Ich mache kurz halt, um zu sehen, wie viel schon drin ist: genau 3 sagt die Anzeige. Also: noch ein kurzer Druck. Ich habe den Knopf noch gar nicht richtig berührt, da fällt ein Schuss direkt in meiner Nähe, mein rechtes Ohr pfeift. Besser als tot, denk ich mir, und sehe dann, dass die Gefahr nicht wirklich so groß war: mein alter Reifen hatte soeben lautstark seinen Dienst quittiert.

Yeah! Das war doch mal ein außergewöhnlicher Ausflug, an den werd ich mich erinnern!

Also, Fahrrad dort gelassen, heim gelaufen, Kindersitz aus Auto ausgebaut, zur Tanke gefahren, Rad eingeladen, Heim gebracht, Auto wieder in Ausgangszustand gebracht und wieder in die Wohnung. Kind und Frau noch seelenruhig liegend und ich, ich würd jetzt doch in Herrentagsmanier ein Bier trinken, wär es nicht erst halb elf.

Allen Vätern da draußen wünsch ich ebenfalls einen Tag mit tollen Erlebnissen!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert