Archiv für den Monat: August 2008

Kontrolle

Der Tag hat ganz angenehm, ruhig und gesichert angefangen. Es gab keine auffälligen Anzeichen, keinen Grund, besorgt zu sein. Dennoch, er macht sich bereit, denn im Fall der Fälle wollte er sich nicht über seine Nachlässigkeit ärgern müssen. Es gibt genug Leichtsinnige auf der Welt, jeden Tag begegnen ihm unzählige. Aber das soll deren Problem bleiben. Er kennt die Gefahren, hat sie hautnah miterlebt, hat seinen geliebten Onkel im Krieg verloren. Irgend etwas muss der damals falsch gemacht haben: entweder er war auch zu leichtsinnig und wurde überrascht oder aber er war nicht entsprechend ausgerüstet, in jedem Fall war er nicht professionell genug, sonst hätte das nicht passieren können.

Er aber, er hat alles nötige und vielleicht sogar mehr: er ist getarnt, bewaffnet und gut trainiert. Er hat eine hervorragende Ausdauer und auch viel Kraft. Aber das wichtigste steckt im Kopf: er weiß um die potentielle Gefahr und kann sich in den Feind hinein versetzen, durchschaut diesen bereits, bevor er auf der Bildfläche erscheint und ist ihm damit immer voraus! Darauf ist er besonders stolz.

Wichtig ist zum Beispiel, sich nicht auf gefährliches Terrain zu begeben. Nein, er läuft nicht als leichte Zielscheibe auf offenen und freien Flächen wie Stadtparks umher. Seine Wohnung verlässt er nur über den Keller und wenn er zu Hause ist, ist er immer sehr ruhig. Er hört die aussagekräftigen Nachrichten sowohl aus Fernsehen als auch aus Radio immer mit einem Kopfhörer. Unbedingt nur mit einem, damit das andere Ohr immer noch alles mitbekommt. Niemand weiß von seinem Aufenthaltsort, dessen kann er sich sicher sein!

Sein täglicher Marsch geht von seiner Wohnung durch ein paar enge und kaum einsehbare Gassen und eine Unterführung bis zu dem Bunker, von dem aus er einen guten Überblick über die Hauptanbindungsstraße hat und gleichzeitig geschützt ist. Die ahnungslosen, leichtsinnigen Menschen um ihn herum halten dies nur für eine Bushaltestelle und ahnen nicht, dass dieser Part zu der perfekten Tarnung gehört! Unter seiner Tarnkappe trägt er immer eine dunkle Sonnenbrille, damit er besser unbeobachtet beobachten kann. Es gibt viele, die ihn unverwandt anschauen, doch erkennt er mit Leichtigkeit die Unterschiede zwischen unwissenden dummen Zivilisten und gefährlichen Spionen. Mit seinem sicheren Auftreten und nach Unbesiegbarkeit aussehenden Äußeren hat er bereits einige in die Flucht schlagen können. Wenn die Menschen um ihn wüssten, welchen Dienst er ihnen erweist…

Doch das kümmert ihn nicht. Er weiß um seine wichtige Aufgabe, geht dieser 24/7 nach und nimmt neben der Sicherheit, die er für sich und alle schafft, seinen inneren Stolz als ausreichtende Belohnung genugtuend an.

Bürgerwehr

Neuer Blick

Er beobachtet immer mehr. Was anfangs noch kaum Beachtung fand, erhält jetzt Bedeutung, oft einfach nur des Daseins wegen. Grundlos, könnte man meinen, aber nur, weil man als Betrachter des Beobachtenden die Gedanken nicht kennt. Das eine mal lange verfangen in einem Blick, das andere mal blitzschnell wechselnd von einem Augengriff zum nächsten. Heute ruhiges, strahlendes und morgen bewegtes, übermorgen farbiges dann am nächsten Tag willkürlich anmutend selektierend.

Eines jedoch erkennt der Betrachter des Beobachtenden immer wieder uneingeschränkt: die große Neugier, die Arbeit um die Verwunderung zu beherrschen, das schwere Schaffen von Kategorien – die einfach wunderbar schöne Unselbstverständlichkeit.

Hier das Tor zur visuellen Welt:

Auge des Kindes

Damit reiht er sich bei ihr, bei ihr (leider sind die Bilder hier nicht mehr verfügbar), bei ihr und auch bei mir.

Rar machen lohnt

Huch, ich als einer der seltensten Besucher meines Blogs hab heute erst festgestellt, dass irgend etwas – ich konnte noch nicht herausfinden, was – am 24. und am 25. Juli dafür gesorgt hat, dass mein wertes Weblog mehr als die vierfache Besucherzahl hatte, als sonst! Ohne neues Posting und sogar ohne Kommentar meinerseits irgendwo anders. Quasi das Ergebnis totaler Blogwelt-Enthaltsamkeit. Aber ich glaub, das halt ich jetzt nicht mehr lange durch…

Viele Grüße und bis bald wieder!

Nachtrag: ja wozu gibt es denn Logfiles…
An den besagten 2 Tagen hat die Seite www . getnet . com einen Tracebot(nenn ihn einfach mal so) vielfach zu mir geschickt. Also keine unbegründbare plötzlich kurz aufflammende überschwengliche Beliebtheit bei selbstklickenden Menschen 🙁