Archiv für den Monat: September 2007

Werbung in Österreich

Aufgrund von ich weiß nicht was, haben wir auf einigen TV-Sendern, die wir über Satellit empfangen, jetzt immer österreichische Werbung. Dabei fällt mir zum einen auf, dass der Mobilfunkmarkt anscheinend heiß umkämpft und die Tarife billiger als in Deutschland sind, ‚Gebühr‘ heißt ‚Entgeld‘ und die Vielfalt der beworbenen Produkte wirkt auf mich sehr gering. Es wiederholen sich die gleichen 15 Werbungen schön nacheinander. Und so kommt es, dass einige Anpreisungen nach nicht allzu langer Zeit nervig werden. So etwa der „surfst nix, zohlst nix-Tarif“ von aon-speed easy…
So, dies als kurzer Einwurf, von mir, bei laufendem TV hier sitzend und eigentlich gar nicht glotzend.

Have a nice day!

Lausbuben

Ich glaube, jeder von euch kennt diese geliebten und gleicherweise bedauernswerten Mitmenschen, die mit ihrer freien Zeit nicht so recht was anständiges anzufangen wissen. Meistens sind diese dann auch noch Rentner, so dass es also eine große Leere zu stopfen gilt. Und so erlernen unsere Omas und Opas in der Regel autodidaktischer Weise eine neue Profession: sie beobachten!

Und es dauert nicht lange, bis sie auf den Geschmack kommen. Die ersten zwei oder drei Tage passiert nicht viel, bis sie lernen, das wenige, dass da eben vor sich geht, neu zu interpretieren. Ist nicht die Wahrnehmung der gesamten Welt nur eine individuelle Interpretation? Sie machen also nichts verbotenes, sie legen nur neu aus, wenn sie erzählen, dass der Nachbarsehemann wohl fremd geht, weil er immer Donnerstags das Haus eine Stunde früher verlässt, als sonst. Wenn sie dann noch erfahren, dass die Verwaltungsangestellte aus der Parallelstraße Donnerstags immer erst nachmittags arbeitet, ist der Fall auch schon gelöst und kann veröffentlicht werden. Watson at his best!

Ebenfalls sehr beliebt: das Aufdecken stümper- oder gar boshaft verschleuderter Steuergelder! Da arbeitet der Herbstdedektiv im Auftrage des Vaterlandes und setzt sich uneigennützigst für alle Steuerzahler ein. Den Orden, den er dafür erwartet, hat er sich vorsorglich schon mal selbst gebastelt und in die Glasvitrine gestellt. So hatte ich etwa vor kurzem mein Auto am Gehsteig innerhalb der markierungen so geparkt, dass mein rechter Vorderreifen die Markierung berührte. Als ich zurückkam, fand ich eine ernsthaft und leicht bedrohlich formulierte Abhandlung an meinem Fenster: Hauptthese der Arbeit war die Formulierung, dass es unverschämt sei, so egozentrisch zu sein und rein gar nicht an die Steuergelder zu denken, die für die Plazierung der Markierungen ausgegeben wurden. Warum denn seien diese Streifen dort? Bestimmt nicht, um nicht beachtet zu werden. Ich nahm es mir zu Herzen, denn widersprechen kann man in einem solchen Fall nicht. Ich bin jetzt schon groß und muss lernen, zu dem zu stehen, was ich tue.

Soweit die Vorgeschichte…

Neulich in der Stadt musste ich an genau diese Argumentation denken und ich wäre froh gewesen, hätte ich die Arbeit des Herbstdedektives mitgeschleppt – ich hätte sie gleich den grünen Männchen unter die Nase gehalten, die ich da gesehen habe. Es ist in der Fußgängerzone Vorschrift, das Fahrrad zu schieben. Dennoch trauen sich einige Waghalsige Zweiradler zu fahren, wenn kaum Fußgänger unterwegs sind. Dies ist natürlich nicht nur verantwortungslos sondern auch hoch kriminell und demzufolge strengstens zu ahnden. Und so wurde an jenem Tag eine Division – ach was sage ich – eine Hundertschaft beinahe unserer (und jetzt kommt das entscheidende Wort:) steuergeldfinanzierten Polizei hingeschickt, diese Rübennasen zu fassen und mit Bußgeldern zu behaften. Um recht erfolgreich zu sein, durften die Gesetzeshüter nicht frei in der Fußgängerzone umher laufen – bei so wenigen Passanten wären sie einfach zu schnell aufgefallen. Sie mussten sich an einem Eckhaus verstecken und vorschießen, sobald sie einen Gesetzesbrecher ausmachen konnten. Sie waren ihrer mehrere, was vielleicht sinnvoll ist, um im Zweifelsfall einen Zeugen an der Seite zu haben, falls der Beschuldigte klagen will. Aber gleich so ein Aufgebot?

Ich wage zu behaupten, hier sind mehr Steuergelder verbraucht worden, als bei der Markierung, die ich angefahren habe, und daher prangere ich dies mit dieser meiner Ausführung hier an! Es ist in der Vorbildfunktion kontraproduktiv, wenn sich einerseits Menschen, wie etwa ich, an der Nase packen und sich verantwortungsvoll im Sinne der Gemeinschaft verhalten und auf Steuergeldvergehen achten, andererseits aber die personifizierten Träger unserer Gesetze sich so verschwendend verhalten.

Mit freundlichen Grüßen und dem Wunsch um Einsicht,
Sommerdedektiv Iwi

The First

Auch wenn dieses Thema kaum jemand, und noch weniger die hier streunenden Leser, wirklich interessiert und das Ding Lichtjahre von einem Bestseller, ach was sag ich, Mediumseller entfernt ist…
Egal, es existiert und es ist: MEINS!