Praha

Ich hatte Anfang letzter Woche drei freie Tage, die es zu verwerten galt. Und was kann man anderes tun, als diese Zeit für einen Prag-Trip zu nutzen? Vieles natürlich, da ich aber schon ewig nicht mehr in der tschechischen Hauptstadt war, hat diese Variante die Wahl gewonnen.

Praha

Vor Antritt einer Reise steht immer die Frage des Verkehrsmittels, das benutzt werden soll. In unserem Fall wollten zwei Personen so günstig und gleichzeitig so gemütlich wie möglich nach Prag. Die Firma „Die Bahn“ viel gleich in die engere Auswahl, aber gleich vorweg: sie hat doch verloren. Das günstigste Ticket Hin und Zurück, das wir spontan hätten auftreiben können, kostete 98,- pro Person. Auto verliert zwar etwas an Gemütlichkeit, aber gewinnt wiederum an Attraktivität dadurch, dass man Ortschaften besser kennenlernt, die auf dem Weg liegen. Natürlich hat auch jedes Land seine Eigenheiten im Verkehrsverhalten, was man auch schon als Urlaubserfahrung auf der Reise selbst werten kann. Tschechen fahren meinem Eindruck nach etwa sehr entspannt, ich habe kein einziges mal ein Auto hupen hören, und auf der Autobahn fahren die wirklich nur zum Überholen links. Angenehm! Naja und dann ist da noch der Preis. Mein Wagen hat für Hin- und Rückweg etwas mehr als 80,- Sprit verbraucht (wovon eine Tankfüllung bei günstigerem 1,- Euro-Sprit in Tschechien gekauft wurde). Also weniger als die Hälfte an Kosten und eine Fahrtzeit von einfach nur knapp über vier Stunden. Klar, dass da dann die eigentlich favorisierte Bahn verliert. Mal wieder, leider.

In Prag gibt es natürlich viel zu sehen, drei Tage liefern nur einen kurzen Eindruck. Dazu gehörten zum einen schöne, gemütliche Cafes, nette, allerdings wenig grinsende Menschen und natürlich die schönen Fassaden der Gebäude – nicht nur in der Nähe der Karlsbrücke:

Prag_Fassade

Am alten Judenfriedhof wars sehr nett, ich mag diese ungeordnet im grünen Gras verteilten Grabsteine. Am Eingang erhielten wir einen kleinen Flyer mit einem kurzen historischen Abriss zum Friedhof und zehn erwähnten berühmten Persönlichkeiten, die dort begraben liegen. Meine Allgemeinbildung in Richtung der jüdischen Bevölkerung lässt anscheinend sehr zu wünschen übrig, denn ich kannte keinen der werten Herren. Frauen wurden übrigens keine erwähnt.

Judenfriedhof Prag

Kurios war der Fernsehturm. Der stand direkt neben diesem Friedhof und sah futuristischer aus als jeder andere Fernsehturm, den ich bisher gesehen hab. Auf gleich drei Säulen wurde er errichtet und war zu allen Seiten mit Täschchen-Räumen bepackt. Das eigentlich Kuriose: an den Säulen krabbelten Babys nach oben. Babys ohne Gesicht. Schräg!

Fernsehturm Prag

Noch zu erwähnen: das Foltermuseum direkt an der Karlsbrücke. Ganz schön schaurig, auf was für Ideen die Menschen so gekommen sind. Sehr kreativ teilweise. Eines der brutalsten, aber prinzipiell einfachsten Geräte, war der Pfahl des Vlad Tepes (der rumänische Graf, der als Graf Dracula in die Geschichte einging). Auf diesem schlichten, oben angespitzten Pfahl, spieste er seine Opfer seitlich auf. Das wusste ich zwar schon (war auch in Bram Stoker’s Dracula zu sehen), was ich aber nicht wusste, dass die Opfer dort teilweise bis zu drei Tagen überleben konnten und immer ganz langsam stückchenweise tiefer runtergerutscht sind. Oder die üble Säge (siehe Bild): dadurch, dass die Opfer kopfüber hingen, und viel Blut in den Kopf schoss, hielten sie diese Tortur des in zwei Teile sägens sehr lange mit vollem Bewusstsein aus.

Fernsehturm Prag

So, genug davon, Prag war schön und ist immer eine Reise wert!

3 Gedanken zu „Praha

  1. Rotfell

    diese SägeIdee ist so… gestört! Ich könnte mir schönere Dinge zur Unterhaltung während des Urlaubs vorstellen. ^^

    Zu solch bestialischen Verhalten ist auch nur der Mensch fähig. *kopfschüttel*

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