Archiv für den Monat: Oktober 2006

Stille, bald noch mehr

Es ist ruhig geworden hier. Das liegt daran, dass ich bis Montag einiges unbedingt fertig kriegen muss. Und dieses ‚einige‘ schien in den letzten Tagen, um so näher die Frist rückt, immer mehr zu werden. Bis zu jenem Montag sind es noch drei lange Arbeitstage und ich habe soeben glücklicher Weise alles erledigt, nur noch winzige Kleinigkeiten bleiben.

Das bedeutet aber nicht, dass es hier wieder bald mehr zum mitgrübeln gibt, denn dieser Montag ist der Beginn meines dreiwöchigen Malaysia-Urlaubs! Endlich!!! Ich bin mir jedoch sicher, dort einiges zu sammeln, das dann auch hier im blog landen wird. Sowohl Bilder als auch Erlebnisse.

In diesem Sinne läute ich hier eine Pause ein und melde mich wieder Mitte November!

Au revoir

Wo ist Gott?

Was ein Titel, fällt mir grad so auf, aber ich lass ihn stehn…

Ich hatte die Tage mal so einen Moment, in dem mir etwas eigentlich übliches und längst gewohntes plötzlich gar nicht mehr so selbstverständlich vorkam, und zwar die Grußformel „grüß Gott!“ In Verbindung mit einer eher albernen Antwort, die hierzulande des öfteren darauf gegeben wird: „Ja wenn i nan säch!“ kamen mir diese Gedanken.

Es ist ja letztlich wirklich so, dass man nach dem Tod laut Christentum nicht weg ist, sondern in das Reich Gottes kommt. Wenn man diesen Gruß dann wirklich wörtlich nimmt, dann ist das ja eigentlich eine Aufforderung, die erst erfüllbar ist, wenn man das Zeitliche gesegnet hat. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass dieser Gruß auf dieser Basis entstanden ist. Viel eher stelle ich mir vor, dass an die Situation des Gebets gedacht wird oder wurde. Wer betet, der ist Gott nahe, mit ihm verbunden, und könnte in dieser Situation mal nen Gruß rüberschicken, da freut er sich doch dann bestimmt darüber.

Auch wenn ich vor ca. 20 Jahren in meinem damals zarten Alter ein eifriger Ministrant war, so bin ich jetzt alles andere als ein gläubiger Christ im klassischen Sinn. Ich habe mir lange genug darüber Gedanken gemacht und habe meine eigene Version von Religion und finde auch, dass da jeder Mensch ebenso seine eigene haben sollte. Allein deshalb habe ich bereits Schwierigkeiten, hinter den großen Religionen zu stehen…aber ich schweife ab, das ist ein anderes Thema. Jedenfalls ist es in meiner Überzeugung so, dass dieses etwas, was viele als Gott bezeichnen ausschließlich eine Kraft oder Energie in einem selbst ist. Es gibt so viele Götter, wie es Menschen gibt, und wenn ein Mensch mehrere hat, dann ist das auch gut. Aus dieser Überzeugung wieder zurück zum ‚grüß Gott‘ fiel mir auf, dass einige diesen Gruß durch ein Wort erweitern und ‚grüß dich Gott‘ sagen! ‚Grüß Gott‘ könnte also nur eine verkürzte Version davon sein und dieser ausführliche Griß impliziert ja eigentlich auch die Annahme, die ich für mich gefunden habe. Ich weiß natürlich, dass das keine neuartige Ansicht von mir ist, ganz im Gegenteil, und daher könnte da schon ein Zusammenhang bestehen, der mir folglich viel besser gefällt.

Ein anderer Mensch hat seine eigene Welt, die er um sich herum geschaffen hat, ist (s)ein eigener Gott und somit eine eigene und neue (je nach Intensität der Bekanntschaft) Erfahrung. Dieser Mensch und seine Welt sind es wert durch dieses ‚grüß (dich) Gott‘ gegrüßt zu werden und schon kann ich mehr damit anfangen als das bisherige einfach dahingeplappere.

Weitere Theorien?? Her damit!

2-Phasen-Phase

Momentan gibt es nur zwei Dinge: Arbeit und schlafen. Zwischen Feierabend und Arbeitsbeginn liegen genau 9,5 Stunden, wovon der Arbeitsweg noch abgezogen werden muss. Hab mal gehört, Arbeit macht frei…war wohl in einem anderen Zusammenhang. Na ich bin gespannt. Aber eins weiß ich: es kommen bessere Zeiten, bald!

Iwi, the machine

Unverwechselbar

Die Ausscheidungen von Tier und Mensch sind grundlegend unverwechselbar. So meine Einstellung als Kind. Die ersten Haufen, die ich von Tieren gesehen habe, waren die von Hühnern, Pferden und Gänsen. Und da war es eindeutig, die sehen anders aus. Als wir dann in die Stadt gezogen sind, dann gab es weniger herumstreunendes Getier, eigentlich gar keines mehr, um genau zu sein. Dafür streunten wir Kinder. Wir durchstöberten Büsche in den Stadtparks, kletterten an der alten Stadtmauer auf und ab und bei diesem Streunen durch die entlegensten Ecken trafen wir auch Stadtbewohner, die im freien lebten, Obdachlose. Immer wieder stolperten wir beinahe über deren Ausscheidungen. Diese waren in den Büschen verteilt, in denen wir uns zum Beispiel versteckten. Was mir dann aber doch mit Verwunderung auffiel: Diese Toilettenplätze der Wohnungslosen befanden sich immer wieder mal gar nicht so versteckt hinter einem Strauch, sondern bisweilen sogar mitten auf einer blanken Wiese. Ich malte mir aus, dass der Ex-Besitzer sich da bestimmt nachts hingeschlichen hat, um sich dieser Last zu entledigen, denn sonst hätte ich ja bestimmt auch schon einen gesehen, wenn dies eine Tagesarbeit gewesen wäre. Das war also noch erklärbar. Ich geriet allerdings in Schwierigkeiten, als ich so einen Haufen das erste Mal direkt am Straßenrand auf dem gepflasterten Gehsteig sah. Wie konnte man sich nur hier hinsetzen um dies zu tun? Auch nachts gab es hier Beleuchtung. Wie dreist kann man nur sein, oder wie ängstlich muss ich sein, dass ich mir nicht im geringsten vorstellen konnte, dies auch fertig zu bringen.
Verständnislosigkeit begleitete mich, so lange, bis ich den ersten etwas größeren Hund beobachten konnte, während dieser seine Biowurst ablegte. Die sah ja sowas von menschlich aus! Tausend Lämpchen gingen in meinem Kopf auf und ich musste nicht mehr zwanghaft beim Anblick eines Obdachlosen an Dreistigkeit denken. Heute begegnete mir wieder ein solches Kunstwerk mitten auf dem Gehsteig und ich male mir jetzt die Dreistigkeit von Hundebesitzern aus.