Die Nachrichten sind ja derzeit wieder recht gefüllt mit Geschichten über die Doping-Skandale. Vor der Tour de France hat diese Welle angefangen und jetzt weitet sie sich auch auf die Leichtathletik aus.
Ich selbst hatte in meiner Jugend ein paar Jahre Krafttraining gemacht und war im Bankdrücken auch auf Meisterschaften. Der Bereich in dem ich mitspielte war bis zur Bayerischen Ebene (davor gab es die nordbayerischen, und davor die oberfränkischen Meisterschaften). Dabei waren die, die um den Titel kämpften, meist die gleichen. Und besonders D.S. war mein Gegner, mit dem ich mir eine Zeit lang die Titel teilte. Mal hatte er 2,5 kg mehr geschafft, mal ich. Wir bewegten uns beide in der Gewichtsklasse bis 75 kg und unsere Leistung war immer so um die 115 kg. Nach einer gewissen Zahl an Trainigsjahren ist die Fähigkeit sich zu steigern zwar noch da, geht aber natürlich nicht mehr so rasant. Dann gab es diese eine Meisterschaft, eine nordbayerische. Da gewann ich mit obiger Leistung von 115 kg und D.S. lag etwas darunter (ich glaube es waren 112,5 kg). Nur 3 Monate später trafen wir uns wieder bei der oberfränkischen Meisterschaft. Ich hatte regelmäßig weitertrainiert und konnte meine Leistung leider nicht steigern, er besiegte mich in diesem Wettkampf und zwar mit einer Leistung von 135 kg!! Er gab sein Doping mir gegenüber auch zu, was aber nicht notwendig gewesen wäre, weil diese Steigerung ohne einfach nicht möglich ist.
Er war nicht der einzige und um weiterhin Spaß an den Wettkämpfen haben zu können, gab es nur diesen Weg: auch dopen. Zum Glück, habe ich mich dagegen entschieden und bin ausgestiegen.
Fazit: bereits auf oberfränkischer Ebene keine Chancen mehr ohne Doping!
Und jetzt kommen immer wieder die Skandalnachrichten, da wird so überrascht und enttäuscht getan, wenn die Weltspitzenleistungssportler dopen! Es sind doch einfach nur die Cleveren, die nicht erwischt werden. Man kann während der Vorbereitungsphase auf eine Weltmeisterschaft zum Beispiel 2 Jahre zuvor kräftig mit Mittelchen nachhelfen, diese ein Jahr zuvor wieder absetzen und schlicht fleißig weitertrainieren. Die Leistung wird erhalten bleiben!
Und wer glaubt denn wirklich, dass diejenigen, die erwischt werden (wie etwa jetzt alle, die bei der Tour de France rausgeflogen sind) in ihrer Leistung entweder gar nicht oder kaum besser sind, als die anderen, die an der Spitze mitfahren? Dann hätte ja Doping gar keine Wirkung? Glaubt wirklich jemand, dass Landis und die ersten 50 nicht gedopt haben? Ich finde das alles lächerlich! Im Leistungssport muss nun einmal gedopt werden, wenn man an der Weltspitze dabei sein will, ich glaube nicht, dass man da wirklich was dagegen machen kann. Schade, aber so ist es nun mal.
Nachtrag:
Die große Erschütterung hält an, dabei hätten die doch nur meinen blog lesen brauchen. Und ich sage noch eines: Pereiro und Klöden haben sicher auch gedopt und keiner der Tour de France-Teilnehmer spricht die Wahrheit, wenn er sagt, er hätte noch nie verbotene Substanzen genommen!
Aber ich versteh schon, damit die Gelder weiter fließen muss auch von Seiten des Sportverbandes dafür gesorgt werden, dass nicht alle Dopingfälle aufgedeckt werden und die Illusion, dass das nur wenige sind, die medizinisch nachhelfen, muss erhalten werden.
Ich bleib dabei: lächerlich!