Alles beginnt mit dem Wald

Hab ich also jetz auch einen blog…juhuuu…oder: na mal sehen, was draus wird. Denn vielleicht is das Thema, das mich zum bloggen animiert hat, ja das einzige, das mir einfällt und nach diesem Eintrag bin ich stumm wie ne Kuh.
Es is der Wald oder besser: die Formen der ‚direkten Demokratie‘, die es in unserem Land gibt, durch welche der Bürger die Möglichkeit erhält, direkt(er) in das politische Geschehen einzugreifen. Dem Ausruf ‚Wir haben eh nix zu melden“ wird damit wenigstens ein Schrittchen entgegengekommen. Eine wunderbare Möglichkeit, nicht nur in der Kneipe oder an der Bushaltestelle seine Stimme rügend zu erheben, sondern auch wirksam anstehenden Gesetzesänderungen zu widersprechen oder gegebenenfalls natürlich auch zuzustimmen.

Natürlich werden die Formen dieser ‚direkten Demokratie‘ selbst auch hinterfragt und diskutiert (etwa hier), aber ich will erst mal gar nicht über sinnvolle Grenzen oder Anwendungsgebiete nachdenken.
Mir geht es um das Beispiel des letztlich enttäuschend ausgegangene Volksbegehren Wald in Bayern. Auch will ich nicht um den Wald selbst weinen, dem dieser Mißerfolg auf lange Sicht glaube ich nicht besonders gut tut. Ich finde es in erster Linie enttäuschend, dass sich die bayerischen Bürger nicht der Chance angenommen haben, über eine Frage, die uns ja doch alle angeht, selbst nachzudenken und auch zu entscheiden. Egal, welche Meinung der einzelne in dieser Frage vertritt, im Volksbegehren geht es ja zunächst nur um die Frage, ob das Volk selbst entscheiden will, oder nicht. Erst wenn (nur!!) 10% der Wahlberechtigten unterschreiben, wird es später zu dem Volksentscheid kommen. Dann kann jeder sein Ja oder Nein abgeben.
Aber wie gesagt: gescheitert! Die Menschen Bayerns haben beschlossen, dass sie nicht gefragt werden wollen, es soll ruhig über sie hinweg entschieden werden. Welch großes Vertrauen in die Regierung! Welch Lust zur Unmündigkeit, die repräsentative Demokratie funktioniert anscheinend ja doch zu aller (bzw. zu 90,7%) Zufriedenheit. Schwach.
Gerade auch in Niederbayern ließ sich die blinde Kritiklosigkeit gegenüber der Regierung Stoiber sehen – gerade mal 2% haben unterschrieben! Oder geht es letztlich doch nur darum, keine Verantwortung übernehmen zu müssen? Fiele dann eine wichtige Daseinsberechtigung aus, die des Motzens? Denn über Volksentscheide kann sich das Volk ja nur schwer beklagen… Was rede ich denn dann mit meinem Stammtischbruder bei unserem Weizen? Do gebbets ja gor nix mehr zam redn! Mit mei Kih tut si ja nix, wos mer erzälln könnt!

Ein Gedanke zu „Alles beginnt mit dem Wald

  1. Brucersen

    Hey gelesen und du hast so recht. Die Leute in Deutschland sollen ihre Schnauze halten, weil sowieso keiner in der Lage ist Verantwortung und Initiative zu übernehmen. Es geht uns immernoch zu gut. Und ich kann motzen, ich war nämlich unterschreiben. Und hab auch schon Stress mit einer Person angefangen, die mir immer erzählt, was für ein toller Natur und Tierfreund sie ist, aber den Wahlzettel direkt von Postkasten in Mülleimer geschmissen hat. So sans die Deutschen. Fett, träge und bequem (ich mein damit aber den Kopfinhalt)

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