Ein blautoniges Holzfällerhemd an, Adidas Jogginghose mit bereits vornausgedrückten Knien, Socken und Chicago-Bulls Badelatschen. So ausgestattet bin ich heute früh unsere Straße entlang bis zur nächsten Kreuzung vorgelaufen (es war bereits hell!) und habe in den dort angebrachten Postkasten meine Stimme eingeworfen.
Ja, es war eine gute Entscheidung, diesmal per Briefwahl die Zusammensetzung unseres Bundestages mitzubestimmen. In Ruhe den Wahlzettel studieren, bei Unsicherheiten noch Informationen nachholen, dann das Kreuz machen, wenn die Entscheidung wirklich gefallen ist und vor allem, nicht mit Kind (und Frau) den Ausflug in das Wahlbüro unternehmen müssen. Denn man weiß ja nie, vielleicht ist das Kind gerade in der halben Stunde, in der wir gehen könnten, so übermüdet oder todeshungrig, dass wir den Urnengang verschieben müssen und dann kommt die nächste Möglichkeit gar nicht mehr, weil dann der vereinbarte Besuch ansteht oder oder oder. So geschehen bei der latzten Landtagswahl. Ja, die habe ich tatsächlich überhaupt nicht beeinflusst. Organisatorisch begründetes Fehlen. Bestimmt macht dieser Grund 50% der Nichtwähler aus.
Drum seis diesen nochmal gesagt: nicht nur der Gang zum Postkasten, auch der ganze Wahlvorgang ist in seiner brieflichen Variante einfach: lässig!