Archiv für den Monat: August 2006

summerfly

Im Sommer besuchen uns unsere kleinen Fliegenfreunde immer sehr gerne. Jeder kennt sie und auch wenn eigentlich die Schnaken die verteufelsten sind, auch die gemeine Stubenfliege kann ein ungemütlicher Gast sein und den einen oder die andere zu wahren Höchstleistungen bei der Jagd nach ihnen bringen. Seit ich 2004 in Australien war, ist mir klar geworden, dass wir vor allem wegen der exakt mittelmäßigen Anzahl solcher Fliegen ein Belästigungsproblem haben.

Ich war damals mit meinem Auto auf dem Weg nach Hillston am Rande des Outback in New South Wales. Einige Zeit vor meinem Ziel hatte ich immer eine handvoll dieser Fliegen im Wagen, was sehr störend war. Immer hat es auf der stetig feuchten Hautoberfläche gekitzelt, wenn sich einer dieser Vierbeiner dort meinte vergnügen zu müssen. Was ich auch versuchte, ich hab es durch Fenster öffnen und verscheuchen nie geschafft, mein Auto frei zu halten, immer kamen im Austausch andere Artgenossen wieder in das Wageninnere. Hillston liegt in einer Gegend mit wenig Regen und sehr viel Sonne, allerdings an einem Fluss (Lachlan River), was dazu geführt hat, dass sich sehr viele Citrus-Plantagen dort angesiedelt haben, die Jobsuche auf einer solchen war auch der Grund für meinen Weg dahin. Hier ein Bildchen von der Straße nach Hillston:

way_to_hillston

Als ich dann ankam, mein Auto parkte und ausstieg, viel mir zuerst auf, dass die Mücken hier eine richtige Plage sind, ich war sofort befallen von unzähligen. Es dauerte aber gar nicht lange und ich gewöhnte mich daran. Es war auch leicht, einen solchen Befall zu ignorieren, denn dieser Kitzeleffekt auf grund von vier Minibeinchen auf der Backe war weg, da es ja viel mehrere waren. Da war einfach eine Art Belag auf der Haut und ich beschränkte mich automatisch nur darauf, zu schnauben, wenn mal wieder eine mein Naseninnenleben erforschen wollte. Die vier oder fünf Mücken im Auto zuvor waren sehr viel lästiger.

Gar keine Mücken zu haben ist natürlich auch gut, aber viele, richtig viele zu haben ist leichter auszuhalten als diese Halbschaften, die wir ertragen müssen!

Katzenpapa

Meine Nachbarin vergnügt sich gerade in Ägypten und ich habe die Aufgabe, ihren Kater zu versorgen und ihm ab und an auch Gesellschaft zu leisten, damit er nicht vereinsamt. Das macht sogar Spaß, ich bin zwar Hundeerfahren, aber mit Katzen hatte ich bisher noch kaum zu tun, und so lerne ich dazu. Ich bin achtsam, denn nicht immer mag er es, gestreichelt zu werden, und wenn er es eben gerade nicht mag, dann kann da schon mal ein Kratzer oder ein Biss die Antwort sein. Ab und zu verbringe ich einen Fernsehabend in der Wohnung und dann liegt er auf mir und schnurrt ohne Ende. So zeigt er immer auch Freude wenn ich komme (natürlich besonders, weil ich ihr zu Essen gebe), und zwar in Form von auf den Rücken wälzen und hin und her drehen:

Als Dank und Gegenleistung hatte ich dann gestern Abend ein kleines, aber nicht mehr lebendes Vögelchen vor der Türe. Lieb vom Kater, aber traurig für den Vogel – Natur…

Stöckchen

Das berühmte Stöckchen ist auch bei Iwi gelandet…
Zuerst kam es von Etosha und dann vom Rotfell hier an. Na so denn:

Warum bloggst du?
Schon das ist eine schwer zu beantwortende Frage. Als ich das erste mal von einem Blog hörte, hielt ich es für sehr albern, so etwas zu haben. Eine gute Freundin fing dann damit an und ich las regelmäßig, zunächst nur ihren blog, dann auch andere, und nach und nach hat sich meine Einstellung dazu geändert. Mir gefiel dann die Idee, eine Möglichkeit zu haben, Gedanken festzuhalten und auch mitzuteilen (und natürlich optimaler Weise auch zu diskutieren), die im normalen Alltag oft gar nicht zur Sprache kommen. Denn diesen Eindruck hatte ich durch mein bis dortiges Lesen von blogs erhalten und seit der Schaffung meines blogs bestätigt sich das für mich auch. Daher übrigens auch der Name, weil ich (meinen) blog(s) ein wenig als Ausgang aus meiner (der) normal-alltäglichen Themenwelt empfinde.

Seit wann bloggst du?
Seit 614 Tagen, jedoch nicht wirklich regelmäßig

Selbstportrait
Der Iwi ist in erster Linie ein ruhiges Gemüt. Manchmal zu ruhig, aber er hat gelernt, in bestimmten Situationen doch auch mal lauter zu werden. Allgemein ist der Iwi von anderen relativ leicht zufrieden zu stellen, nur die Ansprüche sich selbst gegenüber sind bisweilen sehr/zu hoch. Ansonsten hat der Iwi Probleme damit, Dinge zu kategorisieren, wodurch es ihm auch schwerfellt, sich selbst allgemeingültig zu beschreiben. Wer genaueres wissen will, der muss einfach regelmäßig vorbei schauen und lesen.

Warum lesen deine Leser dein Blog?
Ich denke, das verhält sich wie bei Freundschaften: ähnliche Interessen, ähnliche Arten zu denken, gewisse Wellenüberschneidungen eben. Konkreter? Nö! 😉

Welche war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf deine Seite kam?
„Fickende Eihhörnchen“ Es bleibt eben dabei: Sex sells!

Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
Eindeutig dieser hier! Und dadurch, dass dort nicht diskutiert wurde, tu ich mir jetzt selbst schwer noch genau zu erinnern, was mir damals im Kopf rumging. Obwohl, es dämmert so langsam, ich lese gleich selbst nochmal.

Dein aktuelles Lieblings-Blog?
Ich habe kein Lieblingsblog. Ich lese diese blogs gerne, die mir vermitteln, da schreibt ein Mensch und nicht eine(r), der um jeden Preis hohe Klickraten ergattern will (im blogroll zu finden). Andere, also etwa Videoblogs, sind einfach nur ein lustiger Zeitvertreib.

Welches Blog hast du zuletzt gelesen?
Ich war gerade beim Rotfell.

Wie viele Feeds hast du gerade im Moment abonniert?
Kein einziges, aber ich hab vor, das mal zu machen, damit ich es eben mal gemacht hab und dann auch weiß, ob es mir gefällt, oder nicht. Momentan bin ich noch ‚Klicker‘.

Deine Lieblingsband?
Da der Iwi immer sehr im Moment lebt, hat er auch keine Lieblingsband, hört gerade aber wieder mal bevorzugt Depeche Mode.

Deine Lieblingsfarbe?
War eigentlich immer blau, aber analog zur vorhergehenden Frage, kann ich das nicht mehr wirklich behaupten. Momentan umgebe ich mich gerne mit (erd-)gelbtonfarbenen Farben

An welche vier Blogs wirfst du das Söckchen Stöckchen weiter und warum?
An keines. Warum? Weil die, die mich wirklich interessieren, dieses Stöckchen bereits hatten.

Nachtrag: da gibt es doch noch einen, dem ich das Stöckchen gerne zuwerfen würde, und zwar brainfarts! Da man aber bei ihm nicht kommentieren kann, weiß ich nicht, ob er hier überhaupt schon mal vorbei geschaut hat…

Superst

Immer wenn ich mein notebook einschalte hab ich eine Anzeige der WLAN-Software auf dem Schirm, die Auskunft über die Verbindung und die Signalstärke gibt. Diesbezüglich gibt es aber zwei Angaben, bei denen ich mir einfach nicht sicher bin, welche denn die bessere ist, oder ob es im System zwei synonyme Bezeichnungen für den gleichen Zustand gibt. Einmal (wie etwa jetzt) ist die Signalstärke „ausgezeichnet“, ein ander Mal ist sie „sehr gut“. Hm, welches ist der bessere Zustand?

Zwischen den Fronten

Wir wissen es natürlich, im Nahen Osten leben Menschen, die zwischen Fronten leben/geraten sind, die nichts mit ihnen zu tun haben. Es ist nicht ihr Verschulden, dennoch können sie sich nicht dagegen wehren, weil ihnen eine Masse anderer Menschen gegenüber steht, für die Waffen und Krieg die einzige Möglichkeit darstellt, ein lebenswertes Leben zu führen. Die wenigen Stimmen dieser Hilflosen, die zu uns durchdringen, zeugen von diesem inneren Elend. (der Nutblog etwa ist nur ein Beispiel von vielen). Neulich auch einen Radiobericht gehört, in dem ein Israeli seine bis zu Depressionen reichende Verzweiflung schilderte: er kann um seines eigenen Lebens willen nicht aufhören für den Staat zu arbeiten und Steuern zu zahlen, der Menschen und bereits auch Freunde im Libanon zu Tode gebracht hat.

Ich frage mich hierzulande, was ich von bebilderter Berichterstattung aus solchen Krisengebieten halten soll. Stumpfen wir irgendwann ab, wenn wir Menschen mit abgerissenen Beinen sehen? Mütter, die versuchen ihr offensichtlich totes Kind aus dem Haus zu retten, das gerade über ihrem Kopf zusammenstürzt? Oder ist es gut, immer wieder zu sehen, mitzufühlen (auch wenn das natürlich nicht wirklich der Fall ist), wenigstens annähernd die Situation auch emotional zu sehen? Ich weiss es nicht, ich weiss aber, dass mich solche Bilder fesseln.

Wer auch weitere Bilder sehen will, der klicke auf das Bild. Viele Fotos dort sind aber schwerer zu verdauen, als dieses.

Die irakischen Freiheits-Pommes der Amis

Als der gemeine Amerikaner 2003 im Irak einmarschierte, gab es ja einige Gegner. Neben der deutschen politischen Führung war das allen voran auch die Frankreichs. Gegen diese Opposition konnten die USA wenig machen – so denkt man. Wenn man aber tiefer in den Alltag der Amerikaner blickt, dan sieht man, dass diese es doch geschafft haben, starke Geschütze gegen den alteuropäischen Franzosen aufzufahren: der Fuß, den Frankreich in das Vokabular des Amerikaners gesetzt hatte, wurde rücksichtslos zerquetscht! Die Pommes, seit je dort ‚french fries‘ genannt, wurden umgetauft und kurzerhand provokativ ‚freedom fries‘ getauft! Jedes Kind fühlte nach, dass es buchstäblich bei nicht-Verinnerlichung des Französischen eben Freiheit in sich aufnimmt! Die Auswirkungen müssen so erheblich gewesen sein, dass man darüber lieber Stillschweigen bewahrt und um den gegenpositionierten Franzosen nicht gänzlich zu vernichten jetzt beschlossen hat – so heute früh im Radio zu hören – dass die Offensive gestoppt wurde und jetzt wieder ‚french fries‘ bestellt und gegessen werden können.

Eine Rüge, die gesessen hat, je pense…